Agnes-Bernauer-Festspiele 2013 in Vohburg
langjährige Tradition

Viele Bürger/Innen werden sich fragen wie die Stadt Vohburg zu Ihrem Ruf als Festspielstadt  gekommen ist,   welcher Verein sich um die Organisation der bekannten  Aufführungen kümmert und was sich im Laufe der Zeit geändert hat. Lesen Sie hier mehr über die langjährige Tradition der Agnes Bernauer Festspiele.
 1909

1909 – Erste Aufführung

Im Jahre 1751 wird die „Bündnisstiftung der Bürgersöhne Vohburg“ als Aloisius-Bruderschaft gegründet. Der Zweck der Stiftung war die Verehrung des hl. Aloisius sowie die Pflege seiner Tugenden. Die Bruderschaft hatte sich die geistige und kulturelle Betreuung lediger Burschen zum Ziel gesetzt.

1904 bereicherte der mittlerweile umbenannte  Katholische Bürgersöhneverein mit regelmäßigen Theateraufführungen das Kulturprogramm der Stadt  Vohburg. Nach fünf Jahren entschied man sich erstmalig für das mit Vohburg verknüpfte geschichtliche Agnes Bernauer Stück von Martin Greif und führte das Vaterländische Trauerspiel in vier Akten in fünf ausverkauften Abendveranstaltungen im April 1909 auf.

1926 1926

 Nach dem Erfolg der Inszenierungen entschied sich der Verein, der 1926 an den Deutschen Gesellenverein angegliedert wurde und mittlerweile Katholischer Bürgersöhne- und Gesellenverein hieß, das Bernauer Stück zukünftig mit den markanten Gründungsfesten zu verbinden. Für das 175-jährige Gründungsfest im Jahre 1926 wurden somit die nächsten Agnes Bernauer Festspiele vorbereitet. Im Gegensatz zu 1909 entschloss man sich die drei geplanten Aufführungen mit einer größeren Besetzung durchzuführen. Die Inszenierung war abermals sehr erfolgreich und aufgrund der großen Nachfrage wurden weitere drei Aufführungen nachgeschoben.

1951

1951

Mitte der 30er Jahre verhängte das Dritte Reich ein Vereinsverbot, somit wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1945/46 die neue Kolpingsfamilie Voburg  aus den Fundamenten des Katholischen  Bürgersöhne- und Gesellenvereins aufgebaut.  Man hielt an der Theatertradition fest und begann mit den Vorbereitungen der 200-Jahrfeier und den damit verbundenen Agnes-Bernauer-Festspielen. Den letzten Schliff bekamen die Hauptakteure erstmalig durch professionelle Unterstützung eines Berufsschauspielers vom Stadttheater Ingolstadt. Die mit Spannung erwartete Premiere am Pfingstsonntag, dem 13.05.1951 übertraf alle Erwartungen. Neben den geplanten fünf Aufführungen gab es sechs Schülervorstellungen und aufgrund der großen Nachfrage wurden weitere sechs Aufführungen nachgeschoben.

1976

1976

Am Samstag, den 15. Mai 1976 lud die Kolpingsfamilie Vohburg zur Premiere der vierten Agnes Bernauer Festspiele ein. Zu den 50 Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur gesellte sich auch der damalige Staatsminister Dr. Hans Eisenmann. Trotz eines Verkehrsunfalls der Beatrix-Darstellerin am Premierentag, der zu einer Umbesetzung im Ensemble zwang, wurden auch diese 18 Aufführungen zu einem grandiosem Erfolg und konnten am Festabend der 225 Jahrfeier gebührend gefeiert werden.

2001

2001

Zur 250 Jahrfeier beschloss die Kolpingsfamilie Vohburg eine vollständige Änderung umzusetzen. Aufgrund der mangelnden Örtlichkeiten
in Vohburg wurden die Agnes Bernauer Festspiele erstmalig am Originalschauplatz auf dem Burgberg als Freilichtaufführungen inszeniert. Mit 120 Mitwirkenden vervierfachte sich die Darstellerschar. Pferde, Kutschen, Bademägde, Ritter etc. bereicherten die Szenerie. Das finanzielle Budget sprengte den Rahmen. Sponsoren aus Vohburg und der Umgebung beteiligten sich in großem Maße. Nach 25 ausverkauften Vorstellungen mit über 15000 Besuchern konnte auch diese Spielzeit als absolut erfolgreich eingestuft werden.

2005

2005

Wegen der großen Nachfrage und der positiven Resonanz beschloss der Festausschuss den Turnus der Agnes Bernauer Festspiele auf vier Jahre zu verkürzen und bereits 2005 erneut am Burgberg zu inszenieren. In 15 Vorstellungen strömen wiederum rund 12 000 Menschen in die Herzogstadt um die Darbietungen von mehr als 100 Schauspielern und Musikern zu verfolgen.

2009

2009

Den 100. Geburtstag der Uraufführung nahm der Festausschuss  2009 zum Anlass ein neues Bernauer-Stück schreiben zu lassen. Mit Dr. Isabella Kreim, Theaterwissenschaftlerin aus Ingolstadt, wurde erstmals ganz bewusst eine Frau mit der Bearbeitung des historischen Stoffs beauftragt. Die Kreim’sche Fassung ist völlig neu. Sie beschleunigt die Dialoge, nutzt das Bayerische, orientiert sich eng an den historisch belegten Tatsachen und gewährt folglich einen realistischen Blick auf die damalige Zeit. Der bayerische Ministerpräsident Seehofer übernahm für dies Spiele die Schirmherrschaft, sein Kultusminister besuchte bereits zum zweiten Mal unsere Freilichtaufführung.



Für nächstes Jahr stehen die achten Agnes Bernauer Festspiele 2013 an. Die Verantwortlichen bereiten die Freilichtaufführungen bereits intensiv vor. Wie sie in der letzten Ausgabe der Vohburger Nachrichten 09/2012 lesen konnten, wird das Stück von der Theaterregisseurin Christine Neuberger inszeniert. Freuen sie sich in den nächsten Ausgaben mehr über das Projekt und die Mitwirkenden zu erfahren.

Quellen: Programmheft der Agnes Bernauer Festspiele 2009,
Chronik der Kolpingsfamilie Vohburg e.V.