Agnes-Bernauer-Festspiele 2013 in Vohburg
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PK Nr. 162, Dienstag, 16. Juli 2013

„Ihr wart super”

Regisseurin Christine Neuberger lobt die Truppe der Agnes-Bernauer-Festspiele

die beiden Hauptdarsteller Sina Steinberger und Andreas Kunze
Auch sie sind zufrieden nach der letzten Vorstellung: die beiden Hauptdarsteller Sina Steinberger und Andreas Kunze.    Foto: Zöllner
 

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Lob von allen Seiten für eine grandiose Leistung hat es für die Agnes-Bernauer-Festspiele. Ernst Grauvogl von der Projektleitung und die Regisseurin Christine Neuberger zogen nach dem Fallen des letzten Vorhanges nun ein erstes internes Resümee.

Dazu setzten sich Darsteller und Helfer auf die Tribüne. Grauvogl ging auf all die Strapazen ein. Angefangen beim Casting, dem Bau der Bühne, dem Organisieren der Tierszenen im Vorfeld, den ersten Proben, dem Training der Schwertkämpfer, den Reitstunden, bis hin zum „Countdown" und der Premiere habe man intensive Zeiten erlebt.

„Ein großer Berg wurde erklommen", sagte er. Grauvogl bedankte sich bei all denen, die nicht im Rampenlicht standen: den „Hausmeistern", der Technik, den Aufbautrupps, bei der Requisite und dem Schminkteam. Man sei zu einer rund 150 Personen zählenden Familie zusammen gewachsen. Er lobte an der Inszenierung eine noch nicht gehabte „Wahnsinns-Dynamik" mit der Hundemeute und bei den Reiterszenen.

Neuberger betonte die schöne Zeit auf dem Burgberg. Ihr sei klar, wie viel sie von jedem Einzelnen verlangt habe. Bei einem befreienden „Ihr wart super" merkte man aber auch der Regisseurin an, welche Last ihr zum Abschluss von den Schultern gefallen war.

Dann nahm der Kutscher und Hobby-Poet Rainer Günthner die Darsteller mit all ihren Schwächen und die vielen kleinen komischen Begebenheiten am Rande der Freilichtspiele unter großem Gelächter in Versen aufs Korn.

 6000 BESUCHER BEI DEN FESTSPIELEN

Zum Abschluss gab es „Standing Ovations" für die Schauspieler, Blumen für die Damen, dazu viele Tränen und eine kleine Abschlussfeier für alle Beteiligten im Pflegerschloss: Damit endeten die erfolgreichen Agnes-Bernauer-Festspiele 2013.

Zum zehnten und letzten Mal wurde das Stück von Isabella Kreim in der Inszenierung von Christine Neuberger aufgeführt. Orte der Handlung waren Augsburg, Vohburg, Kelheim und Straubing. Und alles wurde auf dem Burgberg, am Originalschauplatz, aufgeführt. Die Vorstellungen waren dabei fast ausverkauft, sodass insgesamt knapp 6000 Gäste die Vohburger Festspiele besucht haben.

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte die Schirmherrschaft übernommen, musste aber aus terminlichen Gründen seine Teilnahme absagen. Dafür war aber Karin Seehofer zur letzten Aufführung gekommen. Von Bürgermeister Martin Schmid anschließend auf die Bühne geholt, war auch die Gattin des Ministerpräsidenten voll des Lobes und dankte im Namen der Zuschauer für das begeisternde Spiel. Schließlich überreichte Schmid Blumen an Karin Seehofer und die Darstellerin der Agnes, Sina Steinberger, sowie Vohburger Uhren an den Darsteller von Herzog Albrecht, Andreas Kunze und an die Regisseurin Christine Neuberger.

Schon vor der Vorstellung waren die Darsteller in ihren Kostümen und mit Musik von der Burgschänke zur Vohburger Pfarrkirche St. Peter gezogen und hatten einen Dank-Gottesdienst gefeiert. Dort lobte auch Stadtpfarrer Thomas Zinecker das gesamte Ensemble der Kolpingfamilie als enorme Bereicherung für Vohburg.

Sehr emotional fiel der endgültige Schluss aus. Alle Beteiligten, einschließlich der Helfer von der Technik, der Maske und die Schneiderinnen versammelten sich auf der Bühne und wollten sich gar nicht mehr trennen. Es gab viele Tränen, Umarmungen aber auch Glückwünsche für eine Leistung, bei der man, nach Meinung vieler, an die Grenzen des Machbaren für eine Laientruppe gegangen war. zoe

 

PK Nr. 148, Samstag/Sonntag, 29./30. Juni 2013

„Einfach und zugleich ausdrucksstark”

120 Darsteller geben bei Bernauer-Festspielen ihr Bestes — 700 Zuschauer erleben starke Premiere

Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg: Das heißt Dramatik und Leidenschaft am Burgberg (oben), eine Schlepphundemeute (unten, links) und heftige Kampfszenen (unten rechts), die für gute Unterhaltung garantieren.
Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg: Das heißt Dramatik und Leidenschaft am Burgberg (oben), eine Schlepphundemeute (unten, links)
und heftige Kampfszenen (unten rechts), die für gute Unterhaltung garantieren.    Fotos: Zöllner (2), Peh
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Von Bernhard Pehl

Vohburg (PK) Stehender Beifall und eine große Feier nach der Premiere: Die erste Aufführung der Agnes-Bernauer-Festspiele am Vohburger Burgberg war gelungen. Schauspieler, Inszenierung und Technik erhielten von allen Seiten nur Lob.

Regisseurin Christine Neuberger war sich vorab völlig sicher: „Es wird nichts passieren." Sie sollte Recht behalten. Nachdem es am Nachmittag heftig geregnet hatte, blieb es den ganzen Abend trocken. Doch das wusste kurz vor Aufführungsbeginn keiner der 120 Laiendarsteller, die monatelang geprobt hatten.

Hinter den Kulissen ist die Anspannung zu spüren. Bevor es losgeht, versammeln sich alle, machen sich Mut, es werden letzte Instruktionen erteilt. Das zur Aufführung passende „Ritter-Bier" der St.-Georgi-Brauerei, das Neuberger eigens geholt hat, bleibt noch zu.

Nur ein paar Akteure lässt das offenbar völlig kalt — fast zumindest. „Wenn ich gar kein Lampenfieber habe, dann spiele ich nicht mehr", sagt Sebastian Liebl, im Stück der Vater der Bernauerin und als mittelalterlicher Bader zugleich auch „Bordellbesitzer dahier". Die „Hausgeburt vom Vohburger Burgberg", wie er selber sagt, ist seit 1976 bei den Festspielen dabei. Alfred Helfer kann dagegen die Premiere richtig genießen. Der mehrfach ausgezeichnete Züchter stellt nicht nur seine Zwergbrahmas (eine Hühnerart) zur Verfügung, sondern auch zwei weiße Brieftauben, die sich bei der Verlobung der Agnes Bernauer mit Herzog Albrecht III. in die Lüfte erheben. „Die fliegen anschließend von alleine heim. Und wenn's ihnen zu dunkel ist, warten sie bis zum nächsten Tag."

Und dann kommt der große Moment, nach einer kurzen Begrüßung geht das Stück endlich los. Es ist die Geschichte einer großen, tragischen Liebe, von der Ermordung der Agnes Bernauer durch ihren Schwiegervater, von undurchlässigen, angeblich gottgegebenen mittelalterlichen Standesschranken und vom Sieg der Staatsräson. Und das alles vor 700 Zuschauern, darunter jede Menge Politprominenz. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ist jedoch nicht gekommen.

Gut zwei Stunden später hat die Geschichte, die ja ihren Reiz nicht zuletzt daraus zieht, weil sie an einem der Originalschauplätze spielt, ihr Ende. Tosender Applaus brandet auf, die Akteure müssen immer wieder auf die Bühne. Die Zuschauer sind voll des Lobes. Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU) lobt die „beeindruckenden Bilder", „einfach und zugleich ausdrucksstark" lautet das Urteil von Scheyerns Abt Markus Eller. Im Festzelt dann wieder Applaus und Blumen für Regisseurin Neuberger. Vor 19 Bürgermeisterkollegen schwärmt Vohburgs Rathauschef Martin Schmid (SPD) von der „grandiosen Kulisse" und der nicht minder grandiosen Aufführung. Mit dem Wetter habe man Glück gehabt, die Premiere sei hervorragend gelaufen. Schließlich zaubert Schmid noch eine kleine Überraschung hervor: Zwei Schwimmflügel für die Bernauer-Darstellerin Sina Steinbeißer, verbunden mit „einen Gruß an unsere Straubinger Freunde". Dort wurde die echte Agnes Bernauer im Oktober 1435 in der Donau ertränkt.

Das Historienspiel wird dieses sowie an den nächsten beiden Wochenenden aufgeführt. Restkarten gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.eventim.de sowie auch unter der Telefonnummer 0 18 05 57 00 70. Siehe auch Bericht im Kulturteil.

 

PK Nr. 148, Samstag/Sonntag, 29./30. Juni 2013
KULTUR
Gute schauspielerische Leistung: Die Darsteller der Agnes-Bernauer-Festspiele agierten bei der Premiere in Vohburg sehr überzeugend. Das Bühnenbild wirkte erfrischend be- scheiden, obwohl die Liebe zum Detail trotzdem erkennbar war.
Gute schauspielerische Leistung: Die Darsteller der Agnes-Bernauer-Festspiele agierten bei der Premiere in Vohburg sehr überzeugend. Das Bühnenbild wirkte erfrischend bescheiden, obwohl die Liebe zum Detail trotzdem erkennbar war.                         Foto: Rössle

Mit Liebe zum Detail

Bewegende Premiere der Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg mit glänzend spielenden Darstellern

Von Christine Engel

Vohburg (DK) Puristisch ist das Bühnenbild bei den AgnesBernauer-Festspielen in Vohburg. Ein Bretterverschlag, aus dem sowohl die Badstuben in Augsburg als auch die Herrschergemächer gezaubert werden, und ein fallschirmähnlicher, blau-rot-grauer Baldachin. Das genügt, um anschauliches Theater zu spielen und um bei der Premiere am Donnerstagabend unter regenfreiem Himmel zu überzeugen.

So kommen die Personenaufstellungen, die Details aus der Umgebung sowie die Requisiten mächtig und fulminant zur Geltung. Kurzweilig inszenierte Regisseurin Christine Neuberger das Theaterstück in vierzehn Bildern von Isabella Kreim. Die klare Figurenanordnung auf der Bühne wird so gut wie nie gebrochen. Herzog Ernst, Albrechts Vater, Herzog Wilhelm und Gräfin Beatrix stehen stets oben, direkt unter dem Dach der Burgmauer — mal gelb, mal grün beleuchtet. Das niedere Volk, wie soll es anders sein, hebst ganz unten. Das Liebespaar — Herzog Albrecht und Agnes Bernauer — bewegt sich dazwischen.

Wobei Herzog Albrecht hin und wieder ganz oben mitspielt. Dort, wo Agnes Bernau-er niemals hinkommt — was im Theaterstück so oft betont wird, dass es wirklich auch der letzte Zuschauer verstanden hat. Doch am Ende, nach ihrem Tod, erscheint sie oben hinter dem Geländer, und prophezeit, dass sie wohl niemals vergessen werde.

Die Regisseurin beweist mit ihrer Inszenierung, dass trotz eines erfrischend bescheidenen Bühnenbildes noch Liebe zum Detail möglich ist. Wenn beispielsweise Herzog Albrecht seiner Liebsten eine Blume vom im Burggarten stehenden Strauch pflückt, ein mittelalterlicher Trumscheit, auch Nonnengeige genannt, die Musiktruppe erweitert oder opulente Kostüme getragen werden. Gerade die Aufmachung der Gräfin Beatrix oder die schwarze Lederkluft von Herzog Ernst als Todesüberbringer verdient besonderes Lob.

Ein Raunen ging durch das Publikum, als eine Hundemeute auf die Bühne sprang, Pferde pfeilschnell, teils Kutschen ziehend, auftauchten und mutige Ritter echte Feuerbälle reitend mit ihren Schwertern von Pflöcken stachen. Ein wahrhaftes Spektakel.

Ein Rätsel bei Bühnenbild und Inszenierung bleibt aber: Was hat der aus dem Baldachin herausragende Frauenkörper zu bedeuten, während Agnes Albrechts Kriegsverletzungen heilt und später Agnes vom Adel tief gedemütigt wird?

Die schauspielerische Leistung der Laiendarsteller ist enorm. Es klingt nichts gestelzt oder auswendig gelernt, gerade weil fast alle Figuren bairisch sprechen. Wobei anzunehmen
ist, dass Agnes Bernauer und ihr Vater, beide aus Augsburg stammend, wohl schwäbisch sprachen. Andreas Kunze als Herzog Albrecht punktet mit Hochdeutsch. Denn dadurch wird die Ständeordnung noch deutlicher.

Eine alle und alles überragende Leistung aber zeigt Sina Steinberger in ihrer Rolle der Agnes Bernauer. Sie spielt ihren Partner fast in Grund und Boden. Sie kann sowohl gefühlvoll als auch rotzfrech und aufmüpfig sein. Sie ist als mutige, aufmandelnde junge Frau zu hundert Prozent authentisch. Gerade das vorletzte Bild, als Agnes abgeführt wird, spielt Steinberger so voller rasender und wütender Hysterie, als ob kein Zuschauer da wäre.

PK Nr. 146, Donnerstag, 27. Juni 2013

 „SIE WAR MUTIG UND EHRGEIZIG”

Isabella Kreim schrieb das Stück zu den Agnes-Bernauer-Festspielen

Vohburg (DK) Am heutigen Donnerstag feiern die Agnes-Bernauer-Festspiele 2013 in Vohburg Premiere. Unter der Regie Christine Neubergers spielen etwa 120 Mitwirkende die Geschichte der Baderstochter und Herzogin. Die Theaterwissenschaftlerin Isabella Kreim hat das Stück geschrieben; mit ihr unterhielt sich unsere Mitarbeiterin Christine Engel.

Was bekommen wir dieses Jahr auf der Feste Vohburg zu sehen?
Isabella Kreim: Die Grundlage ist das Theaterstück, das ich 2009 geschrieben habe. Die Regisseurin hat es aber bearbeitet; ein paar Szenen sind, soweit ich weiß, umgestellt oder gestrichen. Da bin ich selbst ein bisschen gespannt.

Wie kamen Sie überhaupt dazu, eine Fassung für die Freilichtspiele zu schreiben?
Kreim: Die Vohburger spielten zunächst ein sehr romantisches, idealisierendes Stück von Martin Greif und hatten zum einhundertjährigen Bestehen der Agnes-Bernauer-Festspiele das Gefühl, dass sie ein neues Stück brauchen. Und da haben sie mich damit beauftragt.

Wie unterscheidet sich Ihr Stück vom alten?
Kreim: Die Fassung von Martin Greif hat den Untertitel »Engel von Augsburg". Ich glaube, die Projektmacher mussten sich von diesem idealisierenden Agnes-Bernauer-Bild verabschieden, denn sonst erzählt sich diese Geschichte heute nicht mehr.

Zu welchem Bild der Agnes Bernauer kamen Sie?
Kreim: Es ist nicht so, dass man sich ein Bild malt. Die historischen Quellen werfen Fragen auf, die man versucht, plausibel zu erklären. Das ist das Spannende am Schreibprozess. Die wichtigste Frage ist: Wie kommt ein Vater dazu, seine Schwiegertochter umbringen zu lassen? Das führt dann zu der Frage, was an dieser Frau so gefährlich war. Wie hat sich das junge Paar verhalten? So entsteht aus den wenigen historischen Quellen ein Bild dieser Frau. Wenn die nur still Albrechts Geliebte geblieben wäre, wäre wahrscheinlich nichts passiert. Offensichtlich war sie aber in gewisser Weise ehrgeizig; es wird wohl so etwas wie ein Eheversprechen gegeben haben. Das heißt, sie wollte nicht beiseite stehen. Sie war wohl eine, die sich gern ein bisschen aufgemandelt und nicht klein beigegeben hat. Es entsteht das Bild einer durchaus mutigen, vielleicht ehrgeizigen jungen Frau. Bei mir ist die erste Begegnung zwischen Albrecht und Agnes also eine, bei der sie sehr viel Zivilcourage zeigt. Da wird eine Frau auf der untersten sozialen Stufe zusammengeschlagen, und Agnes geht dazwischen, während die anderen nur gaffen.

Was ist in Ihrem Stück der rote Faden?
Kreim: Die Kernfrage lautet „Amor vincit omnia?" Kann die Liebe wirklich alles überwinden?

Wird die Frage beantwortet oder bleibt sie offen?
Kreim: Sie wird in unterschiedlichen Phasen des Stücks von unterschiedlichen Leuten anders beantwortet. Die Geschichte hat zwar was Märchenhaftes, aber eben kein Happy End. Also hat die Liebe wohl nicht gesiegt.

An welchen Quellen haben Sie sich orientiert?
Kreim: Alles was man historisch über Agnes Bernauer weiß, kommt in dem Stück vor. Das habe ich als Gerüst verwendet. Dann gibt es viele Lücken und Widersprüche, die man plausibel machen muss. Zum Beispiel führt Herzog Albrecht in den ersten Jahren der Liebesbeziehung zwei Mal mit anderen Frauen Eheverhandlungen. Die scheitern nicht etwa auf Grund seiner Liebe zu Agnes. Nein, diese Frauen springen ab. Das sind Dinge, wo die Historie einen vor manchen Klischees einer romantischen Liebesgeschichte bewahrt.

Was kann der Zuschauer aus dem Stück lernen?
Kreim: Auch in unserem christlichen Kulturkreis gab es Zwangsheiraten und Ehrenmorde. Das ist vielleicht ein kleiner Nebeneffekt, der uns vielleicht ein wenig offener sein lässt, wenn wir manchmal etwas leichtfertig über andere Kulturkreise uns zu erheben glauben.

Premiere am 27. Juni, weitere Aufführungen bis 14. Juli jeweils freitags bis sonntags um 20.30 Uhr.

PK Nr. 138, Dienstag, 18. Juni 2013
Probe bei inzwischen bestem Wetter
Probe bei inzwischen bestem Wetter: Auf der Burg in Vohburg wird derzeit viel geübt. Denn die Premiere der Agnes-Bemauer-Festspiele
findet am 27. Juni statt.    Foto: Zöllner

„Ich bin immer mittendrin"

Christine Neuberger über ihre Inszenierung der Agnes-Bernauer-Festspiele

Vohburg (PK) Nur noch wenige Tage, dann ist Premiere für die Agnes-Bemauer-Festspiele in Vohburg. 120 Mitwirkende stellen die Geschichte von Herzog Albrecht dar, der sich in die schöne Baderstochter Agnes Bemauer verliebt und mit ihr auf der Vohburg glückliche Jahre verbringt. Doch schließlich macht Albrechts Vater Agnes den Prozess und lässt sie in der Donau ertränken. Regisseurin ist diesmal Christine Neuberger (Foto), in Ingolstadt geboren und in Vohburg aufgewachsen. Die 36Jährige hat in München Germanistik und Theaterwissenschaften studiert. Mit ihr sprach unser Redakteur Bernhard Pehl.

Sie haben sich in München auch mit mittelalterlicher Literatur beschäftigt. Hat das Ihnen bei der Bernauer-Inszenierung geholfen?
Christine Neuberger: Ja, bei ein paar Sachen schon. Wie man mit so Sekundärmaterial umgehen kann. Isabella Kreim hat ja alles sehr authentisch verfasst und sich sehr an den historischen Begebenheiten festgehalten, und da war's halt ganz interessant, dem Ganzen noch einmal nachzugehen. Ich hab ja diese ganzen Lexika daheim und das macht dann schon Spaß, da nochmal nachzuschauen.

Sie haben in München studiert und irgendwann mal angefangen, Praktika zu machen.
Neuberger: Ja, viele. Ich hab viele Sachen einfach ausprobiert. Ich hab übrigens auch mal beim DONAUKURIER ein Praktikum gemacht. Ich weiß es ganz genau, es war im Todesjahr von Lady Di. Einen Tag bevor ich bei der Panorama-Seite angefangen habe, ist Lady Di gestorben. Da ging's dann 14 Tage nur um Lady Di.

Dann kam die erste Hospitanz am Volkstheater in München.
Neuberger: Damals noch unter Ruth Drexel und ich hab so Feuer gefangen, dass es aus war. Es war eigentlich so, wie ich es mir erhofft oder vorgestellt habe. Und dann haben die am Volkstheater gesagt, sie haben noch einmal ein Stück und ob ich nicht wieder Hospitanz machen will. Und ich hab gesagt: Mach ma glei.

Weitere Stationen waren die Kammerspiele und — mit Beginn der Intendanz von Dieter Dorn —  das Bayerische Staatsschauspiel in München.
Neuberger: Da bin ich dann sozusagen als Assistent mit rübergewandert. Dann war ich fünf Jahre feste Assistentin am Haus und habe ganz viele Regisseure kennengelernt, unter anderem auch den Franz Xaver Kroetz. Der hat mich dann gefragt, ob ich seine feste Assistentin werden will. Ich war drei Jahre mit ihm unterwegs. Das war die beste Zeit.

Und wie ist der Kroetz eigentlich so als Mensch?
Neuberger: Ein sehr direkter, authentischer, angstfreier Mensch. Immer grad raus und sehr direkt. Und so inszeniert er. Ich weiß nicht, wie mein Weg verlaufen wäre, wenn ich ihn nicht kennengelernt hätte.

Für die Vohburger Inszenierung sind Sie ja geholt worden?
Neuberger: Der Peter Schärringer und ein paar andere, mit denen man 13 Jahre in einer Klasse war und jeden Tag zwei Stunden im Bus, sind sehr treue Abonnenten von mir. Der hat mich vorgeschlagen.

Seit wann proben Sie jetzt in Vohburg?
Neuberger: Im Januar haben wir angefangen mit einer Konzeptionsprobe und einem großen Treffen, wo ich die Bühne vorgestellt habe. Dann ein weiteres Treffen mit der Leseprobe. Und dann haben wir angefangen mit ein paar Szenen mit Agnes und Albrecht. Richtig proben wir seit März.

Sie haben ja 120 Leute mit dabei — alles Amateure. Ist das nicht schwierig?
Neuberger: Es ist anders. Die Masse an Leuten ist natürlich überwältigend. Man hat ein unglaubliches Potenzial an Menschen und kann sagen: Da mal eine Gruppe hin, hier das Volk und so weiter. Da wird's sehr, sehr bunt, und das ist ja auch das Schöne an diesen großen Freilichttheatern, dass man als Zuschauer zuerst mal überwältigt ist, dass man gar nicht weiß, wo man hinschauen soll. Es muss sich dann natürlich schon wieder konzentrieren. Das macht mir dann auch am meisten Spaß, dass ich in eine Aufführung gehe und hinterher sage: Es war soviel los, ich hab' gar nicht alles gesehen. Das schau' ich mir noch einmal an.

Jetzt sind das aber Laien?
Neuberger: Die Vohburger spielen ja alle paar Jahre, ganz unbedarft sind sie also nicht. Sie
haben ihren Rhythmus und ein Gefühl für das Stück und wissen wann, was, wie. Ich denke, der Unterschied ist der: Wenn man mit Laien arbeitet, wollen die gerne, dass man ihnen was vorspielt, und dann können sie sich auch was vorstellen darunter. Der Schauspieler an sich mag das eher weniger.

Wie muss man sich so eine Probe mit Ihnen denn vorstellen?
Neuberger: Also ich bin schon der Impulstöter, das gebe ich zu. Ich bin praktisch immer mittendrin, dann fällt mir wieder was ein, das will ich dann gleich los werden. Das ist alles sehr lebhaft. Da war ich am Anfang auch völlig perplex beim Kroetz, der ist auch nie hocken geblieben. Deswegen bedanke ich mich bei allen für ihre Geduld und Disziplin.

Die große Premiere der Vohburger Agnes-Bernauer-Festspiele findet heuer am 27. Juni statt. Das Stück wird zunächst auch am 29. und 30. Juni sowie später am 5., 6., 7., 12., 13. und 14. Juli am Originalschauplatz auf der Burg aufgeführt. Beginn ist jeweils gegen 20.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Karten gibt es unter www.agnes-bernauer.de sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

PK Nr. 119, Samstag/Sonntag, 25./26. Mai 2013

Seit Wochen laufen die Proben

Eine wichtige Rolle spielen die Tiere: Mit einer Hundemeute macht der Herzog Jagd auf die Bernauerin

Die Agnes-BernauerFestspiele werden bestimmt wieder ein abwechslungsreiches Spektakel. Zu sehen gibt es dann nicht nur Agnes Bernauer und ihren Herzog, sondern auch einfaches Fußvolk und kämpfende Ritter in ihren Rüstungen.
Die Agnes-BernauerFestspiele werden bestimmt wieder ein abwechslungsreiches Spektakel. Zu sehen gibt es dann nicht nur Agnes Bernauer und ihren Herzog, sondern auch einfaches Fußvolk und kämpfende Ritter in ihren Rüstungen.
Fotos: Prummer
Vohburg (zoe) Die Vorbereitungen zu den Agnes-Bernauer-Festspielen 2013 laufen auf Hochtouren. Seit Wochen treffen sich zahlreiche Statisten und Darsteller von Sprechrollen am Originalschauplatz auf dem Burgberg, um zusammen mit der Regisseurin Christine Neuberger das Historiendrama in neuer Inszenierung zum Leben zu erwecken.

Da das mittelalterliche Leben stark von Tieren geprägt war, werden auch dieses Jahr wieder viele Vierbeiner in die Handlung eingebunden. Zum Beispiel die vertrauten Haflinger der Familie Günthner aus Landershofen bei Eichstätt, die bereits seit 2001 bei den Freilicht-Festspielen in Vohburg dabei sind. Auch aus der Reitanlage von Christine Schnell am Keltentor in Manching werden vier Pferde, darunter ein wunderschöner Schimmel, die Aufführungen beleben.

Neben Kleintieren wie Zwerghühnern, Hasen und Ziegen spielen auch Hunde im Leben des Mittelalters eine wichtige Rolle. Nicht nur bei Jagden und im Alltag haben sie den Menschen zur Seite gestanden. Agnes Bernauer begleiteten sie bis über den Tod hinaus. In Ihre Grabplatte, die sich in Straubing befindet, sind ihr zu Füßen nämlich zwei Hunde eingearbeitet. Als besondere Attraktion konnten die Organisatoren erstmals den Schleppjagdverein von Bayern mit seiner Meute aus dem „Wittelsbacher Land“ gewinnen. Neben den Häschern des Herzogs werden heuer also auch 35 Jagdhunde zusammen mit ihren Reitern Jagd auf die Agnes Bernauerin machen. Ein besonders Spektakel, das alleine schon den Eintritt lohnt.
Die Agnes-BernauerFestspiele werden bestimmt wieder ein abwechslungsreiches Spektakel. Zu sehen gibt es dann nicht nur Agnes Bernauer und ihren Herzog, sondern auch einfaches Fußvolk und kämpfende Ritter in ihren Rüstungen.
Die Agnes-BernauerFestspiele werden bestimmt wieder ein abwechslungsreiches Spektakel. Zu sehen gibt es dann nicht nur Agnes Bernauer und ihren Herzog, sondern auch einfaches Fußvolk und kämpfende Ritter in ihren Rüstungen.
Die Agnes-BernauerFestspiele werden bestimmt wieder ein abwechslungsreiches Spektakel. Zu sehen gibt es dann nicht nur Agnes Bernauer und ihren Herzog, sondern auch einfaches Fußvolk und kämpfende Ritter in ihren Rüstungen.
 
TERMINE UND EINTRITTSKARTEN
Die einzelnen Aufführungen der Agnes-BernauerFestspiele finden statt:
■    Donnerstag, 27. Juni 2013 (Premiere)
■    Freitag, 28. Juni 2013
■    Samstag, 29. Juni 2013
■    Sonntag, 30. Juni 2013
■    Freitag, 5. Juli 2013
■    Samstag, 6. Juli 2013
■    Sonntag, 7. Juli 2013
■    Freitag, 12. Juli 2013
■    Samstag, 13. Juli 2013
■    Sonntag, 14. Juli 2013

Ersatztermine finden jeweils am nachfolgenden Dienstag beziehungsweise Mittwoch statt
Beginn: jeweils 20.30 Uhr, Ende gegen 23 Uhr

Eintrittskarten: An allen Vorverkaufsstellen Bayerns sind die Karten erhältlich; darüber hinaus bei Haushaltwaren Band in Vohburg oder unter der Besteilhotline: (0 18 05) 57 00 70. Weiter Informationen unter: www.agnes-bernauer.de    zoe

 

 

PK Nr. 119, Samstag/Sonntag, 25./26. Mai 2013

Beeindruckendes Bild einer starken Frau

Der 100. Geburtstag der Uraufführung wurde 2009 zum Anlass genommen, ein völlig neues Bernauer-Stück zu inszenieren
Der 100. Geburtstag der Uraufführung wurde 2009 zum Anlass genommen, ein völlig neues Bernauer-Stück zu inszenieren.
Foto: Zöllner

Knapp 10 000 Besucher werden in der Herzogstadt Vohburg zum Historienspektakel erwartet

Von Anton Zöllner

Vohburg (zoe) Vor über einhundert Jahren, im März 1909, wurden in Vohburg die mit der Geschichte der Stadt eng verwurzelten Agnes-Bernauer-Festspiele uraufgeführt. In ihrem Mittelpunkt steht die Liebe zwischen dem Wittelsbacher Herzogsohn Albrecht III. und der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer. Beide verbrachten ihre wohl glücklichsten Jahre um 1430 auf der mittelalterlichen Veste Vohburg. Der 100. Geburtstag der Uraufführung wurde 2009 zum Anlass genommen, ein völlig neues Bernauer-Stück zu inszenieren.

Mit Isabella Kreim, Theaterwissenschaftlerin aus Ingolstadt, wurde damals ganz bewusst eine Frau mit der Bearbeitung des historischen Stoffs beauftragt. Diese kennt die Szenerie in Vohburg und war somit in der Lage, speziell für diese Freilichtbühne ein „Historiendrama“ zu verfassen, welches die vielfältigen Möglichkeiten vor Ort berücksichtigt und viele spektakuläre Massenszenen beinhaltet. Die Autorin zeichnet ein beeindruckendes Bild einer starken Frau, die sich vor 500 Jahren gegen alle Standesschranken auflehnte, um für ihre Liebe zum Thronfolger Herzog Albrecht von Bayern zu kämpfen.

Seit 2001 tritt das Festkomitee der Kolpingsfamilie alle vier Jahre unter freiem Himmel mit der Bernauerin auf, um dem historischen Vermächtnis der Stadt gerecht zu werden.

Mit Christine Neuberger konnte eine gebürtige Vohburgerin als Regisseurin verpflichtet werden, die unter anderem drei Jahre bei Franz Xaver Kroetz, dem bekannten bayerischen Theatermacher, arbeitete. Christine Neuberger sagt zu ihrer Inszenierung, dass das Stück auf mehreren Ebenen aufgeführt wird, der Adel oben auf dem Wehrgang der Burgmauer, das gemeine Volk am Boden. Natürlich werden auch wieder viele Reiter, Kutschen, Ritter, Schwertkämpfer, die Ingolstädter Pfeifturmbläser mit ihren Businen und viele Tiere dabei sein. Ganz neu soll ein Dreigesang gesanglich durch das Stück führen, wobei die Lieder in Mundart vorgetragen werden sollen. Zweifellos handelt es sich bei den Freilicht-Festspielen in Vohburg um ein außergewöhnliches kulturelles Ereignis für den mittelbayerischen Raum, wie die große Zuschauerresonanz in all den vergangenen Festspielen belegt. Nicht zuletzt wohnte der bayerische Kultusminister bereits zweimal den Aufführungen bei, um die Bedeutung und die Qualität der Darbietungen in der Donaustadt mit seiner Anwesenheit zu unterstreichen. Ministerpräsident Horst Seehofer fungiert heuer zum zweiten Mal hintereinander als Schirmherr. Auch im Jahr 2013 werden wieder knapp 10 000 Besucher in die Herzogstadt Vohburg strömen, um dem historischen Freilichtspektakel mit etwa 120 Mitwirkenden vor historischer Kulisse am Originalschauplatz beizuwohnen.

Lebendig wird das Stück immer dann, wenn Pferde über das Kopfsteinpflaster durch das historische Burgtor hindurchreiten und schon von Weitem eine neuerliche Wendung im Handlungsablauf ankündigen. Die Naturkulisse auf dem Burgberg, Massenszenen mit ambitionierten Schauspielern in mittelalterlichen Kostümen, der Einsatz von Pferdekutschen, einer Meute aus 35 Jagdhunden, die die Bernauerin umzingeln, lodernde Lagerfeuer und Fackeln tun ein Übriges, um die hundertjährige Tradition der Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg gebührend fortzusetzen und für die Zuschauer zu einem großen Erlebnis werden zu lassen.

INSZENIERUNG DURCH DEN AGNES-BERNAUER-FESTAUSSCHUSS
Die Inszenierung der Freilicht-Festspiele erfolgt durch den    Agnes-Bernauer-Festausschuss der Kolpingsfamilie Vohburg. Die Beteiligten arbeiten seit Wochen auf Hochtouren:
•    Projektleitung:
Sepp Steinberger,
Ernst Grauvogl, Ludwig Schleibinger
■    Buch:
Isabella Kreim

■    Regie:
Christine Neuberger

■    Musik:
Tanja Waatsack, Martin Schaertl
■    Bühnenbild:
Jochen Reichler, Andreas Schwark

■    Bühnenbau:
Fritz Reichel, Claus Mayer, Karl Bauer

■    Beschallung/Beleuchtung: Karl-Heinz Piller, Markus Hagn
■    Kostüme/Maske:
Helmuth Eisele

■    Werbung/Marketing:
Susanne Bogenrieder, Max Prummer, Klaus Romberg

■    Kartenverkauf:  
Thomas Bogenrieder, Franz Dörfler zoe



 

iz REGIONAL Mittwoch, 22.05.2013 Nr. 21/48

Mit einer Hundemeute macht der
Herzog Jagd auf die Bernauerin

Auch die Vierbeiner proben für das Freilichtspektakel in Vohburg

Vier Pferde, darunter ein wunderschöner Schimmel, und ihre Begleiter werden auch dieses Jahr wieder die Aufführungen beleben
Vier Pferde, darunter ein wunderschöner Schimmel, und ihre Begleiter werden auch dieses Jahr wieder die Aufführungen beleben.    iz-Foto
    Vohburg (e) Seit einigen Wochen sind der Burgberg und das Pflegschloss in Vohburg wieder regelmäßig besucht. Die Vorbereitungen zu den Agnes-Bernauer-Festspielen 2013 laufen auf Hochtouren. Dienstags und freitags treffen sich zahlreiche Statisten und Darsteller von Sprechrollen am Aufführungsort, um zusammen mit der Regisseurin Christine Neuberger das Historiendrama in neuer Inszenierung zum Leben zu erwecken.

Aber nicht nur am Burgberg, sondern auch an anderen Orten treffen sich Mitwirkende, um Musikstücke zu schreiben und einzustudieren, Tänze zu proben und den Umgang mit den Schwertern zu verinnerlichen. Und da das mittelalterliche Leben auch stark von Tieren geprägt war, werden auch dieses Jahr wieder viele Vierbeiner in das Geschehen eingebunden.

Zum Beispiel die vertrauten Haflinger der Familie Günthner aus Landershofen, die bereits seit 2001 bei den Frellicht-Festspielen in Vohburg dabei sind und stets zuverlässig die herzogliche Kutsche über das Kopfsteinpflaster durch das Burgtor hindurchziehen.

Auch auf der Reitanlage von Christine Schnell am Keltentor in Manching gehen die Akteure der Festspiele regelmäßig ein und aus. Christine und ihr Team geben Herzog Albrecht, Jan von Sedlec und seinen Knappen Reitunterricht. Vier Pferde, darunter ein wunderschöner Schimmel, und ihre Begleiter werden auch dieses Jahr wieder die Aufführungen beleben.

Neben Kleintieren wie Zwerghühnern, Hasen und Ziegen spielen auch Hunde im Leben des Mittelalters eine wichtige Rolle. Nicht nur bei Jagden und im Alltag haben sie den Menschen zur Seite gestanden. Agnes Bernauer begleiteten sie beispielsweise bis über den Tod hinaus. In ihre Grabplatte, die sich in Straubing befindet, sind ihr zu Füßen zwei Hunde eingearbeitet. Es gibt verschiedene historische Erklärungsansätze, warum der Künstler sie integriert hat. Einer besagt zum Beispiel, dass dies ein Zeichen ihrer Treue zu ihrem Ehemann zu Lebzeiten bis über den Tod hinaus darstellt. Umso wichtiger für die Organisatoren, auch dieses Jahr die Veranstaltungen wieder mit Hunden zu beleben.

Als besonderes Highlight konnten die Organisatoren für die aktuellen Festspiele erstmals den Schleppjagdverein von Bayern e.V. mit seiner Meute aus dem „Wittelsbacher Land" gewinnen. Neben den Häschern des Herzogs werden heuer also auch eine Meute von 35 Jagdhunden zusammen mit ihren Reitern Jagd auf die Agnes Bernauer machen. Ein besonders Spektakel, das alleine schon den Eintritt lohnt.

Die Aufführungen finden vom 27. Juni bis 14. Juli jeweils an den Wochenenden in Vohburg auf dem Burgberg statt. Karten gibt's an allen bekannten Vorverkaufsstellen (Eventim) und unter www.agnes-bernauer.de.

 

PK Nr. 112, Donnerstag, 16. Mai 2013

Vohburger Gruppe bereichert Umzug

Vohburger Gruppe bereichert Umzug
Die Beteiligten der Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg haben am Jubiläums-Festumzug in Kelheim teilgenommen.
Foto: Zöllner

Agnes-Bernauer-Darsteller sind anlässlich des 150. Geburtstags der Befreiungshalle in Kelheim zu Gast

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Eine Gruppe von 40 Personen, die bei den Agnes-Bernauer-Festspielen in Vohburg im Einsatz sind, hat sich am historischen Umzug in Kelheim beteiligt.

Dieser fand anlässlich des 150. Geburtstags der Befreiungshalle statt. Mehr als 2000 Mitwirkende und über 20 000 Besucher vermittelten bei strahlendem Sonnenschein ein beeindruckendes Bild, und die mittelalterlichen Kostüme des Bernauer-Ensembles bereicherten den Umzug.

Die Darsteller des Herzogspaares, Sina Steinberger und Andreas Kunze, nahmen auf einer historischen Kutsche Platz, die von zwei Haflingern gezogen wurde. Das Gespann wird auch bei den Festspielen vom 27. Juni bis 14. Juli zum Einsatz kommen. Während des Umzugs traf die Festspielleitung auch den Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Er ist Schirmherr der Festspiele in Vohburg und wird die Freilichtaufführung besuchen. Karten für die Festspiele gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.

 

Vohburger Gruppe bereichert Umzug
Vohburger Gruppe bereichert Umzug
Vohburger Gruppe bereichert Umzug
Vohburger Gruppe bereichert Umzug

 

 

 

PK Nr. 68, Donnerstag, 21. März 2013
die Ingolstädter Pfeifturmbläser mit ihren historischen Businen
Sorgen für den richtigen Rahmen: die Ingolstädter Pfeifturmbläser mit ihren Businen.       
Fotos: Zöllner

Auf mehreren Ebenen

Regisseurin Neuberger stellt ihre Inszenierung der Agnes-Bernauer-Festspiele vor

Von Anton Zöllner

Vohburg (DK) Vorgeschmack auf den Sommer: Die Präsentation der neuen Inszenierung des Historiendramas der Agnes-Bernauer-Festspiele fand im Vohburger Rathaussaal statt.

Sepp Steinberger, Sprecher des Festkomitees, stellte die herausragende Bedeutung Vohburgs im Drama um die Augsburger Baderstochter heraus. Historisch verbürgt sei, dass diese in der Alten Herzogstadt mit Herzog Albrecht III. ihre „hohe Zeit" gelebt habe. 120 Schauspieler werden in zehn Vorstellungen das Stück von Isabella Kreim vom 27. Juni bis zum 14. Juli an historischer Stätte auf die Bühne bringen, mit Christine Neuberger als neuer Regisseurin und mit neuem Bühnenbild. Zum siebten Mal seit 2001 finden die Festspiele im Freien statt, wobei das Stück „Agnes-Bernauer" 2013 zum vierten Mal aufgeführt wird.

Steinberger würdigte auch das große Engagement im Festausschuss: 123 große Sitzungen und unzählige Nebenausschusssitzungen sind in den vergangenen 14 Jahren abgehalten worden. Bis zu 15 000 ehrenamtliche Stunden würden von den 15 Mitgliedern des Ausschusses alle zwei Jahre investiert, ohne dass jemals ein Cent vergütet worden wäre.

Nachdem sowohl der stellvertretende Landrat Franz Rothmeier als auch Bürgermeister Martin Schmid (beide SPD) die Bedeutung der Festspiele für Landkreis und Stadt betont, ein gutes Gelingen und vor allem gutes Wetter gewünscht hatten, stellte Regisseurin Neuberger ihre Inszenierung vor. Das Stück soll auf mehreren Ebenen aufgeführt werden: der Adel oben auf dem Wehrgang der Burgmauer, das gemeine Volk am Boden. Natürlich werden auch wieder viele Reiter, Kutschen, Ritter, Schwertkämpfer und viele Tiere dabei sein. An die 400 Kostüme habe Helmuth Eisele dazu schon gefunden und beim Verleih reserviert. Ganz neu soll ein Dreigesang mit Karl Bauer, Erwin Schneeberger und Martin Schärtl durch das Stück führen, wobei die Lieder in Mundart vorgetragen werden sollen. Neuberger bedankte sich bei der Autorin Isabella Kreim, die ihr bei der Inszenierung sehr viel Freiraum lasse.

Die Sponsoren, ohne deren Unterstützung die Durchführung der Freilichtfestspiele nicht möglich wäre, bekamen die Gelegenheit, ihre Firmen zu präsentieren.

Natürlich wurden auch die beiden Hauptdarsteller, Sina Steinberger und Andreas Kunze, vorgestellt. Am Ende gab es einen Vorgeschmack auf die mittelalterliche Musik durch die Ingolstädter Pfeifturmbläser mit ihren historischen Businen und eine Kostprobe vom Dreigesang.

Die Hauptbeteiligten
Die Hauptbeteiligten: Andreas Kunze (von links), Sina Steinberger, Erwin Schneeberger, Christine Neuberger, Martin Schärtl, Karl Bauer und Sepp Steinberger, bei der Präsentation.    Foto: Zöllner

Frau Dr. Isabella Kreim, die Autorin unserer Agnes Bernauer Fassung, hat für den Ingolstädter Kulturkanal von Radio In unter anderem das Herzogspaar interviewt. Aber hört selbst ab Minute 19:28...

Kulturkanal, 18.03.13

"Heute abend: Lola Blau" - Georg-Kreisler-Chanson-Abend mit Renate Knollmann;
"Kasimir und Karoline" im Stadttheater Ingolstadt;
"Ich, Antigone" im Gabrieli-Gymnasium Eichstätt;
Neues Herzogpaar und neue Regisseurin bei den Agnes-Bernauer-Festspielen Vohburg;
Moderation: Isabella Kreim

 

 

iz REGIONAL Mittwoch, 30.01.2013 Nr. 5/48

Eine logistische Meisterleistung

Erstes Treffen aller Mitwirkenden der Agnes-Bernauer-Festspiele

Erstes Treffen aller Mitwirkenden der Agnes-Bernauer-Festspiele
Alle Darsteller der kommenden Agnes-Bernauer-Festspiele trafen sich, um die wichtgsten Details vor Probenbeginn zu besprechen.                           iz-Foto
Vohburg (e)Mit voller Fahrt ist der Agnes-Bernauer-Festausschuss in das neue Jahr gestartet und hat Einladungen und Probenpläne geschrieben, Textbücher sowie Szenenfolgen gedruckt, um am 22. Januar alle Schauspieler der diesjährigen Agnes-Bernauer-Festspiele in das Vohburger Pfarrheim einzuladen und allen Anwesenden einen Einblick in die kommenden Monate bis zur Premiere am 27. Juni zu geben.

Die Projektleiter Ernst Grauvogel, Ludwig Schleibinger und Sepp Steinberger eröffneten den Informationsabend und begrüßten viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter zum ersten Treffen aller Tänzer, Ritter, Landsknechte, Mägde, Musiker, Edelleute und Reiter, die an den Agnes Bernauer Festspielen 2013 mitwirken werden.

Neben der Erläuterung des Bühnenkonzepts und des Probenplans durch Christine Neuberger, der neuen Regisseurin, wurden natürlich auch viele Fragen der Anwesenden beantwortet, die Textbücher verteilt und von jedem Mitwirkenden ein Steckbrief mit Foto, Kontaktdaten und Größenangaben erstellt, damit Helmuth Eisele für alle Rollen die passenden Kostüme und Schuhe organisieren kann. Anfang März werden die Proben für die 25 Sprechrollen beginnen und das Dialoggerüst des Agnes-Bernauer-Stückes langsam aufgebaut, bevor die Statisten, Musiker und Tänzer die jeweiligen Szenen mit Leben füllen. Zweimal wöchentlich werden die Proben stattfinden. Von einem Probentermin zum anderen werden sich viele Entwicklungen zeigen, immer mehr Requisiten sowie Kostüme in das Stück integriert werden und der Schlossinnenhof mit der wunderbaren Burgmauerkulisse sich langsam ins Mittelalter zurückversetzen lassen.

Es ist eine logistische Höchstleistung bei 120 Mitwirkenden alle Kostüme, Requisiten, Lautsprecher, Scheinwerfer, Tiere, Musikinstrumente und Schauspieler im richtigen Moment zum Einsatz zu bringen, aber dank der langjährigen Erfahrung des Festausschusses werden Vohburg und seine Gäste wieder in den Genuss von drei unvergesslichen Freilicht-Wochenenden kommen.

Karten für die Freilichtfestspiele wird es ab Mitte Februar geben. Nähere Infos dazu finden sich dann auf der eigenen Homepage unter: www.agnes-bernauer.de.

PK Nr. 2, Donnerstag, 03. Januar 2013
Premiere am 2. Juli 2009
Premiere am 2. Juli 2009: Die dritten Agnes-Bernauer-Spiele in Vohburg sind eröffnet. In diesem Jahr finden die Freilicht-Festspiele ab dem 27. Juni statt.    Foto: Zöllner

Ein neues Herzogspaar

Zwei Vohburger stehen bei den diesjährigen Agnes-Bernauer-Festspielen am Burgberg im Mittelpunkt

Von Anton Zöllner

Vohburg (DK) Im Juni Ist es zum vierten Mal so weit: In Vohburg finden die Agnes-Bernauer Festspiele statt. 8000 Zuschauer sollen am Burgberg Zeugen der tragischen Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert werden.

Seit Monaten arbeitet der Agnes-Bernauer-Festausschuss mit seinen 15 Mitgliedern an den Vorbereitungen, um die mit Vohburg verankerte Geschichte der Augsburger Baderstochter als Freilicht-Festspiele inszenieren zu können. Rechtzeitig steht auch die Besetzung des Vohburger Herzogspaares fest: Sina Steinberger als Agnes Bernauer und Andreas Kunze als Herzog Albrecht III. werden die Besucher in das 15. Jahrhundert entführen und die tragische Liebesgeschichte, die in der Donau endet, mit rund 120 Mitwirkenden auf der Bühne umsetzen.

Steinberger, die in Vohburg aufgewachsen ist, studiert der zeit Psychologie, Latein und Spanisch für das Lehramt Gymnasium in Bamberg. Die 21Jährige ist bereits seit elf Jahren ein fester Bestandteil des Vohburger Theaterensembles und hat durch ihre Familie eine ganz besondere Verbindung zur Augsburger Baderstochter.

Neben der besonderen Leidenschaft ihres Vaters, der die Festspiele seit 2001 als Projektleiter begleitet, tritt Sina in die Fußstapfen ihrer Urgroßmutter, welche im Jahr 1923 die Agnes Bernauer in Vohburg darstellte.

Das neue Herzogspaar für die Agnes-Bernauer-Festspiele
Das neue Herzogspaar für die Agnes-Bernauer-Festspiele: Sina Steinberger und Andreas Kunze.    Foto: Zöllner
Auf die Frage, wie sie auf die Nachricht reagiert habe, dass sie die Bernauerin verkörpern werde, entgegnete die Studentin: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, da dies mein großer Traum war, seitdem ich als Zehnjährige zum ersten Mal mit der damaligen Kindertanzgruppe auf der Bühne stand. Damals hatten wir an einigen der 25 Vorstellungen sogar schulfrei und durften als Schauspieler Autogramme schreiben. Die Besetzung der Agnes-Bernauer-Rolle empfinde ich als eine große Ehre und zugleich als enorme Herausforderung."

An ihrer Seite wird Herzog Albrecht III. von Andreas Kunze, der ebenfalls in Vohburg aufgewachsen ist, verkörpert. Der 27-Jährige arbeitet zurzeit als Entwicklungsingenieur in Ingolstadt und wirkte bereits während seiner Zeit am Christoph-Scheiner-Gymnasium an Schultheaterspielen mit. In seiner Freizeit steht Kunze mit der Improvisationstheatergruppe „g'scheiterhaufen" auf meist ausverkauften Bühnen.

Er beantwortete die Frage, was er empfand, als er erfuhr, die Rolle des Herzog Albrecht zu verkörpern: „Ich war sehr überrascht, denn damit hatte ich einfach nicht gerechnet, als ich zum Vorsprechen ging. Ich fühle mich natürlich sehr geehrt und hoffe, dieser Verantwortung gerecht zu werden".

Die Agnes-Bernauer-Festspiele werden vom 27. Juni bis 14. Juli in historischer Kulisse am Burgberg in Vohburg aufgeführt.


„Ich freue mich auf die Arbeit”

Mit Christine Neuberger führt erstmals eine Frau Regie bei den Festspielen

Vohburg (DK) Zum ersten Mal seit Beginn der langjährigen Tradition führt heuer bei den Festspielen eine Frau Regie. Christine Neuberger ist sogar eine echte Vohburgerin mit besten Theaterreferenzen.

Neuberger ist in Vohburg aufgewachsen, bevor es sie 1997 zum Germanistik- und Theaterwissenschafts-Studium nach München zog. Sie arbeitete am Münchner Volkstheater und bei den Münchner Kammerspielen, war Regieassistentin am Bayrischen Staatsschauspiel und persönliche Assistentin von Franz Xaver Kroetz (Kir Royal). Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin bei der Berufsfachschule Schauspiel München inszenierte Neuberger seit 2007 über 16 Stücke am Theater Heppel & Ettlich und Residenztheater in München, sowie an der Deutschen Bühne in Ungarn.

Susanne Bogenrieder, Mitglied im Agnes-Bernauer-Festausschuss, hat sich mit Neuberger unterhalten.

Wie sind Sie das erste Mal mit Theater in Kontaktgekommen?
Christine Neuberger: Es gibt Aufführungen im Leben, die wirst du nicht mehr los. Eine dieser wirklich prägenden Inszenierungen war Clockwork Orange am Stadttheater Ingolstadt, in die ich als Teenager gestolpert bin. Danach war klar: ich will ein Abo. Ich erinnere mich auch noch an Brechts „Der gute Mensch von Sezuan", ebenfalls am Stadttheater Ingolstadt. Da bin ich dreimal in die gleiche Inszenierung gegangen, weil ich mich nicht satt sehen konnte.

Christine Neuberger
Christine Neuberger. Foto: Zöllner
Wie kamen Sie auf die Idee, Regieassistentin zu werden?
Neuberger: Nach dem Abitur habe ich Germanistik studiert und als Nebenfächer mittelalterliche Literatur und Theaterwissenschaft gewählt - eine waghalsige Kombi. Mir war selbst nicht ganz klar, ob das zu einem beruflich orientierten Ziel führt, aber es waren (und sind) meine Interessen. Während des Studiums habe ich quasi einen Beruf dazu gesucht und viele Praktika ausprobiert. Irgendwann war ich Hospitantin am Münchner Volkstheater, das damals noch von Ruth Drexel geleitet wurde. Dann kam ein Anruf von den Münchner Kammerspielen, ob ich auch dort eine Hospitanz machen möchte. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Mit dem Wechsel von Dieter Dom als Intendant ans Bayerische Staatsschauspiel kam ich mit und war zur Regieassistentin avanciert.

Was bedeutet es Ihnen, die Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg zu inszenieren?
Neuberger: Im Januar rief mich Peter Schärringer an und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, bei den Agnes-Bemauer-Festspielen 2013 Regie zu führen. Ich sagte sofort zu. Für mich ist es als Vohburgerin eine große Ehre, bei dem Ereignis in Vohburg dabei zu sein. Natürlich habe ich die Festspiele, schon aus beruflichem Interesse, immer verfolgt. Meine Mutter war früher bei den Musikern. Daher weiß ich, mit welch immensem Aufwand, aber auch mit welch euphorischer Energie daran gearbeitet wird. Ich freue mich auf die Arbeit.


FESTSPIELE

Die mit Vohburg fest verankerte Geschichte der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer wird heuer zum vierten Mal als Freilicht-Festspiele von der Kolpingsfamilie inszeniert.

Was sich aus einer kleinen Theatergruppe entwickelt hat, ist mittlerweile ein fester Bestandteil der regionalen Kulturszene und über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt.

Zur Geschichte: Herzog Albrecht zu Vohburg verliebt sich in die Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer und bringt sie auf die Vohburg. Hier verbringen die zwei ihre schönsten Jahre, bis man Agnes den Prozess macht, und sie in der Donau ertränkt wird.

Beim beeindruckenden Freilichttheater nehmen bis zu 120 Laiendarstellern aus Vohburg und Umgebung teil.    DK


iz REGIONAL Mittwoch, 19.12.2012 Nr. 51/48

Ein neues Herzogspaar

Sina Steinberger als Agnes Bernauer und Andreas Kunze als Herzog Albrecht III.

Das neue Herzogspaar: Sina Steinberger ist Agnes Bernauer und Andreas Kunze als Herzog Albrecht III. iz-Foto: Zöllner
Das neue Herzogspaar: Sina Steinberger ist Agnes Bernauer und Andreas Kunze als Herzog Albrecht III.
iz-Foto: Zöllner

Vohburg (zoe) Seit Monaten arbeitet der Agnes Bernauer Festausschuss mit seinen 15 Mitgliedern an den Vorbereitungen, um die mit Vohburg verankerte Geschichte der Augsburger Baderstochter zum vierten Mal als Freilicht-Festspielen zu inszenieren. Nun steht auch die Besetzung des Vohburger Herzogspaares fest: Sina Steinberger als Agnes Bernauer und Andreas Kunze als Herzog Albrecht III. werden die erhofften 8.000 Besucher in das 15. Jahrhundert entführen und die tragische Liebesgeschichte, die in der Donau endet, mit rund 120 Mitwirkenden auf der Bühne umsetzen.

Schon die Urgroßmutter spielte die Agnes

Sina Steinberger, die in Vohburg aufgewachsen ist, studiert aktuell Psychologie, Latein und Spanisch für das Lehramt Gymnasium in Bamberg. Die 21-Jährige ist bereits seit elf Jahren ein fester Bestandteil des Vohburger Theaterensembles und hat durch ihre Familie eine ganz besondere Verbindung zur Augsburger Baderstochter. Neben der besonderen Leidenschaft ihres Vaters, der die Festspiele seit 2001 als Projektleiter begleitet, tritt Sina in die Fußstapfen ihrer Urgroßmutter, welche im Jahr 1923 die Agnes Bernauer in Vohburg darstellte.

Auf die Frage, wie sie auf die Nachricht reagiert habe, dass sie die Bernauerin verkörpern werde, entgegnete die Studentin: „Ich habe mich wahnsinnig gefreut, da dies mein großer Traum war, seitdem ich als 10-jährige zum ersten Mal mit der damaligen Kindertanzgruppe auf der Bühne stand. Damals hatten wir an einigen der 25 Vorstellungen sogar schulfrei und durften als Schauspieler Autogramme schreiben. Die Besetzung der Agnes-Bernauer-Rolle empfinde ich als eine große Ehre und zugleich als enorme Herausforderung."

An ihrer Seite wird Herzog Albrecht III. von Andreas Kunze, der ebenfalls in Vohburg aufgewachsen ist, verkörpert. Der 27-Jährige arbeitet aktuell als Entwicklungsingenieur in Ingolstadt und wirkte bereits während seiner Zeit am Christoph-Scheiner Gymna sium an Schultheaterspielen mit. In seiner Freizeit steht Andreas mit der Improvisationstheatergruppe „g'scheiterhaufen" auf meist ausverkauften Bühnen.

Er beantwortete die Frage, was er empfand, als er erfuhr, die Rolle des Herzog Albrecht zu verkörpern: „Ich war sehr überrascht, denn damit hatte ich einfach nicht gerechnet, als ich zum Vorsprechen ging. Ich fühle mich natürlich sehr geehrt und hoffe, dieser Verantwortung gerecht zu werden".

Die Agnes Bernauer Festspiele werden vom 27. Juni bis 14. Juli 2013 in historischer Kulisse am Burgberg in Vohburg aufgeführt.