Das Königlich Bayerische Amtsgericht
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PK Nr. 165, Dienstag, 21. Juli 2015
Hatte ein extradickes Lob für seine Darsteller parat: Regisseur Michael Bleiziffer hat zum ersten Mal in seiner langen Karriere mit Laiendarstellern gearbeitet – und nach eigener Aussage diese Erfahrung nicht bereut. „Jederzeit gerne wieder“, hat er nach der letzten Aufführung gesagt.    Fotos: Zöllner

„Das war Spitze“

Die Vohburger Freilicht-Festspiele gehen mit großem Applaus zu Ende

„Alles wunderbar“

Stimmen zu den Freilichtfestspielen rund um das Königlich Bayerische Amtsgericht in Vohburg:

Miko Greza: Der Bühnenprofi wurde kurzfristig für den verletzten Sebastian Liedl engagiert und spielte die Rolle des Metzgermeisters Braxenthaler. „Es hat mir richtig Spaß gemacht. Die Vohburger Truppe unterscheidet sich gar nicht so viel von hauptberuflichen Schauspielern. Am meisten hat mich aber die wahnsinnig nette und freundliche Aufnahme in der Truppe gefreut.“

Mäggie Jakubasch und Heiner Steinberger, Wirte des Vis a Vis, haben das Catering auf dem Burgberg übernommen: „Im Vorfeld haben wir uns schon Gedanken gemacht, ob das Konzept mit dem Biergarten etwas weiter weg funktionieren kann. Der große Erfolg hat uns dann sehr überrascht. Insgesamt waren es drei harte, aber schöne Wochen.“

Pfarrer Thomas Zinecker: „Die Episoden des Königlich    Bayerischen Amtsgerichts haben mir immer schon gut gefallen. Bei den Aufführungen auf dem Burgberg stand das bayerische Credo „Leben und leben lassen“ im Mittelpunkt. Eine tiefe Wahrheit, die immer passt und die man auch ins tägliche Leben mitnehmen kann.“

Regisseur Michael Bleiziffer: „Ich habe das erste Mal mit Laien gearbeitet und keine großen Unterschiede feststellen können. Die Hauptsache am Theater ist die Freude am Spiel und die ist bei der Vohburger Truppe zweifellos vorhanden. Ich habe meine Aufgabe nicht so sehr darin gesehen, große Kunst zu veranstalten, sondern die Leute nach ihren Fähigkeiten einzusetzen. Am Anfang hatte ich kleinere Schwierigkeiten mit der Logistik, da ich tägliche Proben mit bis zu acht Stunden Dauer gewohnt bin, im Endeffekt hat aber alles wunderbar funktioniert. Das Barometer für die Freude an der Arbeit ist, ob man gern zur Probe geht. Und das war in Vohburg jedes Mal der Fall.“    zoe

 

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Knapp 10000 Besucher waren bei den zwölf ausverkauften Aufführungen des Königlich Bayerischen Amtsgerichts auf dem Vohburger Burgberg. Zum Abschluss der letzten Vorstellung gab es Standing Ovations für die Schauspieler, Blumen für die Damen, dazu einige verdrückte Tränen.

Im Anschluss an die letzte Aufführung gab es eine kleine Abschlussfeier für alle Beteiligten mitten in den Kulissen. Damit endeten die Freilicht-Festspiele 2015. Schon vor der letzten Vorstellung waren die Darsteller in ihren Kostümen und mit Musik vom Kultur-Stadl zur Vohburger Pfarrkirche St. Peter gezogen und hatten einen Dankgottesdienst gefeiert. Dort lobte auch Stadtpfarrer Thomas Zinecker das gesamte Ensemble der Kolpingfamilie als enorme Bereicherung für Vohburg. Er erinnerte aber auch an den Tod des langjährigen Regisseurs Hans Pflügl, den man am Tag der Premiere zu Grabe getragen hatte. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Agnes-Bernauer-Ensemble unter der Leitung von Tanja Waatsack.

Für die Projektleitung, welche er zusammen mit Ludwig Schleibinger innehatte, zog Peter Schärringer bei der Abschlussfeier ein erstes Fazit. Nach dem Umbruch nach den Agnes-Bernauer-Festspielen 2013 sei er zum ersten Mal in der Verantwortung gestanden und durch die positive Einstellung und die hervorragende Unterstützung aller sei dies reibungslos vonstattengegangen. „Wir haben schöne und erfolgreiche Festspiele erlebt, die mir persönlich sehr viel Spaß gemacht haben“, sagte Schärringer.

Vorher hätten aber noch die ganzen Arbeiten gestanden. Er schilderte den Beginn mit der Neubesetzung des Festausschusses, die erste Idee zum „Amtsgericht“, die Kontaktaufnahme mit Siegfried Ostermeier und dem Regisseur Michael Bleiziffer, dem Bühnenbau und schließlich die Umsetzung in eine Freilichtaufführung.

Ein großer Teil seiner Ausführungen widmete Peter Schärringer aber all denjenigen, die im Hintergrund sehr viel leisten und keine Bestätigung durch den Applaus des Publikums bekommen. Da sei die Technik, eine tolle Truppe mit gutem Teamgeist und ungemein verlässlich, der Bühnenbau, der immerhin an 17 Samstagen gehämmert, gesägt, geschraubt, gekiest und gemalert habe, die Maske, die jedes Mal 90 Leute schminken, Haare flechten und Haare einbauen musste, die Truppe beim Umbau des „Fuß-Anwesens“ zum Toilettengebäude, die Leute an der Abendkasse und beim
Kartenvorverkauf. Launig nannte Schärringer auch noch andere Tätigkeiten rund um die Aufführungen, unbemerkt von den Besuchern aber enorm wichtig: Die Hausmeister, die Getränkewarte, die Absperrer, die Feuerwehrspritze-auf-die-Position-Schieber, die Stuhlund-Bankhereinträger, die Tribünensitzabwischer, die Brotzeitherrichter, den Kiesgießer, die Bierkrug-und-sonstiges-Abspüler, die Essens-Mitbringer, die Kirchenglockenausschalterin, die Faßlabwischer und die Mikrofonankleberinnen. „Bei all denjenigen möchte ich mich herzlich bedanken“, schloss der Projektleiter. Ludwig Schleibinger weitete den Dank noch auf die Stadt Vohburg für die Unterstützung aus.

Bürgermeister Martin Schmid (SPD) zeigte sich begeistert und nach wie vor fasziniert von der gezeigten Leistung. Als Bürgermeister und auch im Namen des Stadtrates könne er nur sagen. „Das war Spitze“. Auch das Verdienst, dass es zum ersten Mal bei den Freilichtfestspielen während der drei Wochenenden keinen Tropfen geregnet hat, nehme er gern für sich in Anspruch. Wieder ernst wies Martin Schmid darauf hin, dass große Umbaumaßnahmen und Veränderungen auf dem Burgberg anstehen. Man werde aber alles machen und so gestalten, damit die Freilichtfestspiele auch danach reibungslos ablaufen können.

Den Abschluss des offiziellen Teils bildete dann das schon traditionelle Abrechnung in Gedichtform des Kutschers Rainer Günthner. Der ließ zum großen Vergnügen der Mitwirkenden fast keinen aus und brachte all die kleinen Missgeschicke und Vorkommnisse zur Sprache.

Mit einem Kirchenzug samt Dankgottesdienst wurde die letzte Aufführung der Freilicht-Festspiele eingeläutet. Am Ende gab es Blumen für die Damen und jede Menge Umarmungen.
Kulturkanal Ingolstadt am 03.07.2015

Neuburger Rundschau DIENSTAG, 7. JULI 2015 NUMMER 153

Ein Viehhändler in der Sausteige

Freilicht-Festspiele Großer Spaß beim „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ in Vohburg

Das „Königlich Bayerische Amtsgericht“ tagt zurzeit auf der Freilichbühne in Vohburg. Das Stück feierte eine glanzvolle Premiere. Weitere Aufführungen gibt es bis zum 19. Juli.    Fotos: Max Prummer


VON FRIEDRICH KRAFT

Vohburg Dass allein schon die Wahl des Stoffs den Publikumserfolg ga­rantieren würde, war absehbar. Die ZDF-Staffel „Das Königlich Baye­rische Amtsgericht“, in 53 Folgen entstanden in den Jahren zwischen 1968 bis 1972, mit prominenten Volkschauspielern besetzt, war eine Kult-Sendung.

Nicht nur für Nostalgie-Bayern, wie es Georg Lohmeier (1926-2015) war, der Verfasser des Drehbuchs, der zeitlebens als Verehrer des „Märchenkönigs“ Ludwig II. be­harrlich, freilich augenzwinkernd, an der Forderung nach Wiederein­führung der Monarchie festhielt. Möglicherweise wirr in seiner pa­triotischen Gesinnung, aber in­stinktsicher als Autor, verstand er es, die angeblich „gute alte Zeit“ in der bayerischen Gerichtsstube unter dem Prinzregenten Luitpold hu­morvoll und herzerwärmend zu illu­sionieren.

Siegfried Ostermeier, ehemaliger Verwaltungschef des Stadttheaters Ingolstadt und als Leiter des Thea­terspielkreises Pfaffenhofen in frü­heren Zeiten erfahren im an­spruchsvollen Laienspiel, hat die Vohburger Fassung geschrieben, von Lohmeier drei effektvolle Nummern übernommen, geschickt in Biergarten-Szenen eingebaut, die skurrile Figur des Lokalredakteurs Rufus Hingerl erfunden und nicht an mehr oder weniger geistreichen Pointen gespart.

Höchst amüsant die Geschichte vom Hahn, der sich unkeusch den Hennen im Pfarrgarten zuwendet und von der Pfarrköchin wegen Verstoßes gegen das Zölibat gemeu­chelt wird, was vor Gericht zu hefti­gem Gezeter mit der Gockel-Besit­zerin führt. Nicht minder spaßig die angebliche Entführungs-Affäre: Drei ortsbekannte Schlitzohren ha­ben den sturztrunkenen Viehhänd­ler in einen Verschlag – den Älteren auch als Sausteige bekannt – ge­steckt und mit dem Schweinetrans­port nach München geschickt - da­mit der Kumpel am anderen Mor­gen rechtzeitig am Viehmarkt sein kann. Nur die dritte Episode, in der es um gestohlene fünf Mark, die Sperrstunde und eine Fraueninitia­tive gegen Alkoholmissbrauch geht, zieht sich gegen Ende etwas in die Länge.

Jochen Reichler, Technischer Leiter am Stadttheater, hat in der romantischen Burgkulisse das prak­tikable Bühnenbild eingerichtet mit dunkel möblierter Gerichtsstube in der Mitte und Biergarten samt Tanzboden daneben. Hellmuth Ei­sele zeichnet für die prachtvollen Originalkostüme verantwortlich.

Michael Bleiziffer, früherer Oberspielleiter in Regensburg, da­vor in der Ära Seiltgen Regisseur am Ingolstädter Theater, hat das bunte Treiben mit mehr als hundert Per­sonen wunderbar lebendig arran­giert. Schon anfangs, wenn die Feu­erwehr mit Pferdegespann einzieht, begleitet von ihrer vorzüglichen Blaskapelle (musikalische Leitung: Tanja Waatsack), gibt es Szenenap­plaus. Höchst erstaunlich ist, welche Leistungen in den zahlreichen Lai­en-Sprechrollen erbracht werden. Darunter gibt es köstliche gezeich­nete Typen mit Darstellerinnen und Darstellern, die durchaus auf einer Volkstheater-Profibühne bestehen könnten. Riesenapplaus bei der Pre­miere.

Termine: Weitere Aufführungen am 10., 11., 12., 17., 18. und 19. Juli. Restkarten gibt es jeweils an der Abend­kasse.

www.freilichtfestspiele.de

DK Nr. 151, Samstag/Sonnta g, 4./ 5. Juli 2015

„Eine wunderbare Zeit“

Die Premiere des Königlich Bayerischen Amtsgerichts hat nicht nur dem Regisseur Spaß gemacht

Bilder einer Premiere:
Nach dem Schluss der Vorstellung freuen sich die Schauspieler über den verdienten Applaus (von oben). In der Mas­ke und vor dem Verpfle­gungszelt war immer viel los. Drehbuchautor Siegfried Ostermeier (unten vorne) und Re­gisseur Michael Bleizif­fer (rechts) freuen sich über das Geschenk von Bürgermeister Martin Schmid (links). Im Hin­tergrund die Projektlei­ter Peter Schärringer und Ludwig Schleibin­ger.Fotos: Meßner, Zöllner

 Von Markus Meßner
und Oliver Konze

Vohburg (DK) Begeisterung an allen Ecken und Enden. Zu­schauer oder Beteiligte – alle fanden die Premiere des König­lich Bayerischen Amtsgerichts am Donnerstag toll. Den Frei­licht-Festspielen seinen Stem­pel aufgedrückt hat Regisseur Michael Bleiziffer, der von einer „wunderbaren Zeit“sprach.

Bestens gelaunt nahm Regis­seur Michael Bleiziffer nach der Premiere die Glückwünsche im Festzelt entgegen. Als Bürger­meister Martin Schmid seinen Namen nannte und von einer „grandiosen Aufführung“
sprach, brandete spontan Bei­fall auf. Bleiziffer stand von sei­ner Bierbank auf, breitete die Arme aus und genoss sichtlich den Jubel der Premierengäste. Für ihn war der Auftakt der Festspiele im Grunde eine dop­pelte Premiere. Denn er hat zum ersten Mal in seiner langjähri­gen Laufbahn mit Amateuren zusammengearbeitet. „Auf der Bühne zählt das alles nicht“, sagte er. Bleiziffer sprach davon, in Vohburg eine menschliche und künstlerische Begegnung erlebt zu haben, für die er sehr dankbar sei. Seine Laien lobte er ausnahmslos. „Die Zeit hier war wunderbar. Ich habe in Vohburg Menschen kennengelernt, die mit Begeisterung Theater spie­len“, freute sich der Spielleiter. „Ich habe versucht, ihnen schauspielerische Feinheiten beizubringen, wollte aber ihre Authentizität bewahren.“ Die Premiere am Donnerstagabend war für Bleiziffer „der erste Dia­log der Schauspieler mit dem Publikum“. Und der ist seiner Meinung nach gelungen: „Ich binwirklich zufrieden.“ Und mit Blick auf die nächsten Auffüh­rungen sagte er: „Die unkreative Aufregung wird von Souveräni­tät abgelöst.“

Dass es zur Zusammenarbeit mit Bleiziffer kam, dafür ist auch Siegfried Ostermeier verant­wortlich. Er hat das Textbuch für die Freilicht-Aufführung des Königlich-Bayerischen Amts­gerichts geschrieben und Blei­ziffer ins Spiel gebracht. Oster­meier sitzt im Rollstuhl, ließ es sich aber nicht nehmen, die Premiere zu besuchen. Er zeigte sich danach richtiggehend eu­phorisiert. Er habe in seinen 74 Jahren schon eine Menge erlebt, begann er. „Aber so eine tolle Truppe noch nie.“

Zur guten Atmosphäre trug auch die Witterung bei. Sepp Steinberger, der selbst viele Jahre lang bei den Freilicht­- Festspielen involviert war, konnte sich nicht an eine so „heiße Premiere“ erinnern. „Das stabile Wetter bedeutet eine Sorge weniger für die Ak­teure“, sagte er. Und es bedeu­tete, dass die Gäste die Vorstel­lung bei einer lauen Sommer­nacht erleben konnten. Auch bei der Feier danach war das Areal bis weit nach Mitternacht noch bevölkert. Jacken und De­cken konnten getrost zu Hause gelassen werden. So schön die hohen Temperaturen für die Gäste waren, so sehr mussten sich die Darsteller in ihren Kos­tümen quälen. Mit Hemd, Weste und Jacke standen viele wie Ernst Grauvogl als Amtsrichter Stierhammer oder Ludwig Schleibinger als Ökonomierat auf der Bühne – zusätzlich noch in der Hitze des Scheinwerfer­lichts. „Die sind ja fast so dick wie Winterklamotten“, erzählte Schleibinger. „Da muss man den ganzen Abend viel trinken.“

Das Wetter soll zumindest für die nächsten acht Tage som­merlich warm und trocken bleiben. Da müssen auch die Rosenstöcke versorgt werden. Jeden Tag gießt ein Bauhof-Mitarbeiter die Pflanzen, die den Besuchern die Agnes-Ber­nauer-Straße hinauf den Weg weisen. Und wehe, jemand nimmt eine der von zahlreichen Vohburgern vorfinanzierten Rosen mit: Diebstahl oder Be­schädigung kommt vor das Kö­niglich Bayerische Amtsgericht. „Der Straftäter wird im Festspiel- Biergarten verhöhnt und zum Gespött der Vohburger.“ Das sollte genug abschrecken.

Ein Hingucker waren die zwei Haflinger, die zuerst eine Feu­erwehrspritze durchs Kiesbett vor der Bühne zogen, dann ei­nen Bierwagen. Ohne Feuer­wehr und Bier kommen die Vohburger eben nicht aus.

Weitere Fotos zur Veranstaltung: www.donaukurier.de

SPLITTER

 

Ausverkauft: Kurz vor der Premiere des König­lich Bayerischen Amtsge­richts war auch die letzte Karte für die insgesamt zwölf Vorstellungen ver­kauft – für den letzten Abend, den 19. Juli.

Geordnete Bahnen: Es brach am Premieren­abend kein Verkehrschaos aus. Es wurde auch nicht wild geparkt. Nur die von Süden anreisenden Zu­schauer wunderten sich über die extrem lange Rot­phase an der Brücken­baustelle.

Parallelen: Der Reichertshofener  Bürgermeister Michael Franken ging schmunzelnd in die Pause: „Fast wie bei uns in den Gemeinderatssitzun­gen.“

Maßband: Das gibt es unter den Schauspielern nicht. Aber eine Strichlis­te. An einer Wand im Pfle­gerschloss werden die Vorstellungen abgehakt – meist von Statisten.

Zufrieden: Die Premiere gefiel auch der Witwe von Georg Lohmeier, der das Drehbuch für die 53 TV-Folgen des Königlich Bay­erischen Amtsgerichts ge­schrieben hatte. Eleonore Lohmeier war vor allem von der Größe des Büh­nenbilds, vom großen En­semble und von den vie­len Zuschauern angetan.

Dialekt: Die Wurzeln von Regisseur Michael Bleiziffer liegen in Rumä­nien, genauer gesagt im Banat. So bedankte und verabschiedete sich Blei­ziffer nach der Premiere im Festzelt in der Sprache der Banater Schwaben.

Gut verpflegt: Nach der Premiere gab es für die ge­ladenen Gäste im Festzelt auf dem Burgberg 1100 Brezen, 150 Portionen Obazda und 120 Brotzeit­teller (unter anderem mit insgesamt 1500 Radln Wurst). Amelie Dangel von der Wirtzzeria Rockolding sorgte für das Catering, die übrig gebliebenen Brezen werden zu Brezenknödeln verarbeitet. Ausgeschenkt wurden acht 30-Liter-Fäs­ser dunkles Bier.

Sturzflug: Dem „Bahnhofsvorsteher“ Peter Schärringer stellte die „Viehhändlerfrau“ Katrin Hasler den Fuß. Das war geplant. Aber nicht, dass Schärringer gleich von der Bühne flog und sich über­schlug.

Ende offen: Das Festzelt wurde um 2 Uhr nachts abgeschlossen. Schluss war vor allem für die Schauspieler aber noch lange nicht.     ok/mms

 

Wir spielen das nur für Dich“

Kolping widmet die Premiere dem verstorbenen Hans Pflügl

Agnes-Bernauer-Festspiele 1976 mit Marie-Luise Romberg (jetzt Behringer), Hans Kalb, Maria Körbl, Hans Pflügl und Marianne Baumer (jetzt Romberg).    Foto: Kolping

Vohburg (ok) „Hans, hör’ gut zu – das spielen wir heute nur für Dich.“ Ludwig Schleibinger sprach diese bewegenden Wor­te kurz vor der Premiere des Kö­niglich Bayerischen Amtsge­richts. Gemeint war Hans Pflügl, Ehrenvorsitzender von Kolping, der wenige Stunden vor der Aufführung beerdigt worden war.

Ohne Pflügl gäbe es die Frei­licht-Festspiele in Vohburg in der heutigen Form vielleicht gar nicht. Er führte in jungen Jah­ren – von 1971 bis 1998 – Regie, war selber Theaterschauspieler. Zweifellos der Höhepunkt sei­nes künstlerischen Schaffens waren die Agnes-Bernauer­Festspiele 1976 im Rathaussaal zu Vohburg. Als Pflügl 1998 die Regie abgab, war er 40 Jahre in der Theatergruppe der Voh­burger Kolpingfamilie aktiv.

Die Agnes-Bernauer-Fest­spiele fanden unter der Regie des Bürgersöhne-Vereins erst­ mals 1909 und auch 1926 statt. Ab dann im 25-Jahre-Rhyth­mus: 1951 schon unter der Fe­derführung von Kolping, 1976 dann mit Regisseur Pflügl. 5600 Zuschauer kamen damals zu den Aufführungen.

Der Kolpingvorsitzende Ernst Müller erinnert sich: „Er konnte mit Händen und Füßen spre­chen, für ihn gab es keine Bar­rieren. Er suchte und fand den Kontakt zu den Schauspielern ­ ob jung oder alt.

DK Nr. 151, Samstag/Sonnta g, 4./ 5. Juli 2015 (Kultur)

Der Gockel in Nachbars Garten

Viel Applaus für „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ auf dem Vohburger Burgberg

Einen neuen Gockel schenkt Ökonomierat Fäustl (Ludwig Schleibinger) der geschädigten Stadlbäuerin (Karin Schmailzl). In einem anderen Fall sitzen die ortsbekannten Schlawiner Schexmeier, Dengl und Braxenthaler (Erwin Schneeberger, Herrmann Demmel, Miko Greza) wegen Entführung vor Gericht. „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“ tagt noch bis 19. Juli auf dem Vohburger Burgberg.

Fotos: Zöllner

Von Anja Witzke

Vohburg (DK) In ihrembesten Gwand steht die Stadlbäuerin Maria Asenbeck im Gerichtssaal
und ringt mit den Worten. Hat sie der Amtsrichter doch gerade mehrfach ermahnt, sich gewählter auszudrücken, hochdeutsch gar. Aber wie soll sie denn dann diese Geschichte erzählen – von dem „gewissen Gocklviech“, das sich im benachbarten Pfarrgarten „unkeuscher Gspassetteln“ mit der dort beheimateten Hühnerschar erfreut. Das Hochdeutsche macht es nicht besser. Zumal die Stadlbäuerin ihre ausschweifende Zeugenaussage durch vehementen Körpereinsatz unterstreicht, sodass selbst der zugereiste Staatsanwalt aus Berlin mehr versteht, als ihm lieb ist. Und immer wieder mischt sich die Pfarrersköchin ein, bis sich die Kontrahentinnen keifend gegenüberstehen – und das Publikum das köstlich weibische Gezänk mit Szenenapplaus belohnt.

Die Freilichtsaison in Vohburg hat begonnen. Am Donnerstagabend tagte auf dem Burgberg bei bestem Sommerwetter erstmals „Das Königlich Bayerische Amtsgericht“. Siegfried Ostermeier hatte für das diesjährige Projekt der Freilicht- Festspiele Vohburg aus der beliebten 53-teiligen Fernsehserie von Georg Lohmeier (entstanden zwischen 1968 und 1972) eine etwa zweistündige Bühnenfassung entwickelt und sie mit regionalen Geschichten verwoben. Und dabei alle Wünsche des Festausschusses berücksichtigt: Das historische Feuerwehrfahrzeug trabte mit zwei PS in den Burghof. Die Volkstanzgruppe drehte sich auf dem Tanzboden. Aus den „mindestens 20 Sprechrollen“ wurden genau 23. Und es gab viel zu tun für ausreichend Statisten, die sich die Zeit schmausend im Biergarten vertrieben, bis das „Theater“ in der Gerichtsstubeweiterging.

Die Vohburger Freilicht- Festspiele, das zeigt sich alle zwei Jahre aufs Neue, sind ein Projekt der ganzen Stadt – getragen von vielen, vielen leidenschaftlichen Laienspielern – mit durchaus professionellem Anspruch. Und deshalb holt sich die Kolpingsfamilie (als Veranstalter) auch immer wieder Profis: Regisseur Michael Bleiziffer beispielsweise, von 1982 bis 1995 Hausregisseur am Ingolstädter Theater und später Oberspielleiter in Regensburg, oder auch Jochen Reichler, technischer Leiter des Stadttheaters Ingolstadt, der für das Bühnenbild in Vohburg verantwortlich zeichnet.

Und das hat er wunderbar in die natürliche Kulisse zwischen dem ehemaligen Pflegschloss und der rekonstruierten Wehrmauer auf dem Burgberg eingepasst. Im Zentrum: die Amtsstube mit Prinzregent-Luitpold- Porträt, Kruzifix über der Tür, drei dunklen Holztischen für Richter, Staatsanwalt und Schreiber, dazu rechts und links Bänke für Publikum, Delinquenten und Zeugen. Auf der linken Seite schließt sich ein schöner Biergarten mit Tanzboden, Schänke und viel Weiß- Blau an. Und über allem thront die bayerische Justitia.

Hier – zwischen Stammtisch und hoher Gerichtsbarkeit – macht sich August Stierhammer, Amtsrichter zu Gaisbach, auf die oftmals schwierige Suche nach der Wahrheit. Ob es sich nun um einen hedonistischen Gockel, abgeschnittene Pfingstrosen, einen skurrilen Entführungsfall oder den Diebstahl von fünf Mark handelt. Am Ende steht ein gerechtes Urteil. Es ist ja auch die gute alte Zeit vor anno 14. „Das Bier war noch dunkel, die Menschen warn typisch; die Burschen schneidig die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Eswar halt noch vieles in Ordnung damals.“

Es ist eine rundum gelungene Inszenierung. Zum einen, weil man merkt, dass alle Beteiligten mit Lust, Konzentration und Energie bei der Sache sind. Zum anderen, weil der Blick auf das große Ganze den auf kleine Details miteinschließt. Dasbeginnt bei den herrlichen Kostümen (Helmuth Eisele) und endet mit der Choreografie der Massenszenen. Denn auch mit dem (Bühnen-) Publikum hat Regisseur Bleiziffer gut gearbeitet. Arrangiert es zu prächtigen Bildern, lässt es einfrieren, während er den Spot auf Einzelszenen richtet, und chorisch sprechen – wenn der zuagroaste Staatsanwalt mal wieder nichts kapiert.

Dieses Publikum bildet einen schönen Rahmen für die Hauptdarsteller, die ihre Rollen mit großem Enthusiasmus spielen: Ernst Grauvogl als Amtsrichter Stierhammer – ein Menschenfreund mit Autorität; Andreas Kunze als kecker, berlinernder Staatsanwalt; Ludwig Schleibinger als Ökonomierat Fäustl,derwahre Strippenzieher von Gaisbach; Helmuth Eisele als kurioser Reporter; Karin Schmailzl als Stadlbäuerin (ein wirkliches Original); Brigitte Rettermayer als heuchlerische Pfarrersköchin; Peter Schärringer als zaudernder Bahnhofsvorstand; Herrmann Demmel, Erwin Schneeberger und Miko Greza als Lausbubentrio Dengl/ Schexmeier/Braxenthaler und und und. Sie alle leben ihre Rollen – und das Vergnügen am Spiel springt auf das Publikum über. Ein bisschen Gaisbach ist schließlich überall.

Weitere Vorstellungen vom „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ bis 19. Juli, jeweils um 20.30Uhr.

intv

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DK Nr. 150, Freitag, 3. Jul 2015
Gelungener Auftakt der Freilicht-Festspiele.
Bild: Meßner

Im Königlich Bayerischen Amtsgericht zu Vohburg

Vohburg (dk) Einen begeisternden Auftakt der Freilicht-Festspiele erlebten am Donnerstagabend gut 800 Zuschauer in Vohburg. Die Premiere des Königlich Bayerischen Amtsgerichts sprühte vor Spielwitz.


Mehr als 100 Laiendarsteller unter der Regie von Michael Bleiziffer bescherten den Gästen einen kurzweiligen Abend bei hochsommerlichen Temperaturen und einem wunderbaren Ambiente: In das Bühnenbild wurde sowohl die Burgmauer als auch das altehrwürdige Pflegerschloss, in dem einst schon Napoleon übernachtete, mit einbezogen.
 
Die zweieinhalbstündige Adaption der bekannten ZDF-Serie aus den 1970er Jahren spielte – wie das Original – gekonnt mit dem Gesellschaftsbild in Bayern vor 100 Jahren.
 
Fotos Premiere Freilicht-Festspiele Vohburg

Und wie beim Vorbild aus dem Fernsehen endeten alle Fälle mit einem augenzwinkernden Urteil des Staatsanwalts. So schlimm war die Sache mit dem toten Gockel dann doch nicht.
 
Der rasende Reporter Rufus Hingerl, charmant gespielt von Vohburgs Friseurweltmeister Helmut Eisele Jr., verteilte kurze Zeit nach dem Urteil bereits den "Geisbacher Kurier" unter den Neugierigen.

DK Nr. 149, Donnerstag, 2. Juli 2015
Alles hört auf sein Kommando: Regisseur Michael Bleiziffer
Alles hört auf sein Kommando: Regisseur Michael Bleiziffer gibt letzte Anweisungen für die Darsteller. Heute Abend zählt es bei der Premiere des Königlich Bayerischen Amtsgerichts im Vohburger Burghof.           Foto: Zöllner

Zum Schluss noch eine „lockere Probe“

Königlich Bayerisches Amtsgericht feiert heute Abend Premiere in Vohburg

Von Markus Meßner

Vohburg (DK) Das Lampenfieber wächst, das monatelange Proben hat ein Ende: Heute Abend steigt die Premiere der Freilicht-Festspiele in Vohburg. Mehr als 100 Darsteller werden eine Adaption des Königlich Bayerischen Amtsgerichts auf die Bühne bringen.

Regisseur Michael Bleiziffer sitzt entspannt in der ersten Reihe auf einem der knallgrünen Tribünensitze. Er beobachtet das Geschehen auf der breit angelegten Bühne genau. Es sind nur noch zwei Tage bis zur Premiere, die offizielle Generalprobe läuft. Und läuft. Und läuft. Bleiziffer hat offensichtlich nichts auszusetzen, er lässt die Darsteller agieren. Einmal steht er auf, geht zu einem Statisten, der im Biergarten vor einem steinernen Maßkrug sitzt, und verändert dessen Handhaltung. Das war’s. An diesem Abend wird nur noch gefeilt, nicht mehr gehobelt. 48 Stunden vor der Premiere wäre es ohnehin zu spät. Gestern Abend hat sich das Team noch einmal zu einer „lockeren Probe“ getroffen, wie es Ludwig Schleibinger bezeichnete. Sicher auch, um Miko Greza noch besser in den Ablauf zu integrieren und ihm mehr Sicherheit zu geben. Der Regensburger Bühnenprofi ist kurzfristig eingesprungen, nachdem sich Sebastian Liedl vergangene Woche bei einem Unfall so schwer verletzt hatte, dass er nicht spielen kann.

Das Team der Freilicht-Festspiele, von den Darstellern bis zu den Helfern, scheint gerüstet für den Aufführungsmarathon bis zum 19. Juli. Dass die Vorstellungen ein durchschlagender Erfolg werden, daran zweifelt im Grunde niemand. Bereits vor der ersten Aufführung sind beinahe alle Tickets verkauft. Mehr als 9500. Die Besucher erwarten dabei auch einige Neuerungen im Vergleich zu den letzten Freilicht-Festspielen 2013. So wird es in diesem Jahr keinen Sanitärcontainer außerhalb des Burghofs geben. Die Kolpingfamilie hat in Eigenregie in den vergangenen Monaten das Fußanwesen hergerichtet und im Erdgeschoss Sanitäranlagen eingerichtet. Außerdem ist auf der Fläche in Richtung Wasserturm eine Verpflegungsstation entstanden, wo in der Pause – wie in einem Biergarten – Brotzeiten verkauft werden. Nichts geändert hat sich dagegen an der Parkplatzsituation. Am Burgberg selbst geht nichts. Wer sich die unnötige Sucherei sparen will, stellt sein Auto gleich auf den Volksfestplatz oder an die Donaulände. Aber Ludwig Schleibinger vom Festspielkomitee gibt sich keiner Illusion hin: „Parken wird wieder ein Chaos.“

Um sich von ihrer schönsten Seite zu präsentieren – trotz der Baustelle am Burgberg –, hat die Stadt bereits fünf Fahnenstangen samt Beflaggung die Agnes-Bernauer-Straße hoch installiert. Heute werden zudem noch mehrere Dutzend Rosenstöcke die Zufahrtsstraße flankieren.

 

DK Nr. 147, Dienstag, 30. Juni 2015
Ein Profi springt ein: Miko Greza (links Bildmitte und rechts) spielt nun den Metzgermeister.
Ein Profi springt ein: Miko Greza (links Bildmitte und rechts) spielt nun den Metzgermeister. Fotos: Zöllner

Regensburger Bühnenprofi springt ein

Sebastian Liedl, einer der Hauptdarsteller des Königlich Bayerischen Amtsgerichts, liegt im Krankenhaus

Von Anton Zöllner

Vohburg (DK) Eine Beinahe-Katastrophe erlebten die Verantwortlichen der Freilichtfestspiele gut eine Woche vor der Premiere zum Königlich Bayerischen Amtsgericht: Sebastian Liedl, einer der Hauptdarsteller, verletzte sich bei einem Zweiradunfall. Er kann nicht spielen.

Liedl ist der Darsteller des Metzgermeisters Matthias Braxenthaler und damit eine der wichtigsten Personen. Schwer verletzt liegt er nach wie vor im Krankenhaus. Als Ersatz wurde der Bühnenprofi Miko Greza aus Regensburg verpflichtet.

Nach dem Unfall von Liedl war guter Rat teuer. Bei einer sofort einberufenen Sitzung des Spielausschusses, nach unzähligen Telefonaten, meist mit Regisseur Michael Bleiziffer und Autor Siegfried Ostermeier, sowie der Rückversicherung, dass Sebastian Liedl definitiv bis zur Premiere nicht fit ist, fiel die Entscheidung, einen professionellen Schauspieler als Ersatz zu verpflichten.

Aber auch das war alles andere als einfach, muss dieser doch die bayerische Mundart beherrschen. Regisseur Michael Bleiziffer empfahl den Regensburger Miko Greza, der allerdings momentan ein langfristiges Engagement bei den Wuppertaler Bühnen hat. Wie es der Zufall so wollte, beginnen in Wuppertal genau jetzt die Theaterferien, so dass Greza frei ist. Er sagte auch sofort  zu, setzte sich am vergangenen Freitagmorgen ins Auto und nahm mittags das Textbuch in Empfang. Bei der Probe am Freitagabend konnte Projektleiter Ludwig Schleibinger unter großem und erleichtertem Beifall den Mitspielern den Neuen im Ensemble dann vorstellen.

Die ersten Proben mit Greza sind absolviert. Zum Erstaunen aller benötigte er schon bei der ersten Probe am Samstag bei seinen Auftritten kein Textbuch mehr zur Unterstützung.

Greza ist 65 Jahre alt und mit 44 Berufsjahren ein absoluter Profi auf der Bühne. Er hatte Engagements in Ingolstadt, München, Augsburg, Stuttgart, Esslingen, Karlsruhe, St. Gallen, Klagenfurt und zuletzt in Wuppertal. Dort spielt er in „Engels und Friends“, „Hiob“ von Josef Roth, „Mondlicht und Magnolien“, „Die schöne Müllerin“ und „Supergute Tage“. Er spielte schon den Brandner Kaspar, Argan und Professor Unrat. Den Regisseur beim Königlich Bayerischen Amtsgericht, Michael Bleiziffer, kennt Greza schon knapp 30 Jahre und zeigte sich deshalb im Gespräch mit unserer Zeitung überzeugt, dass man gemeinsam die Umbesetzung schaffen wird.

Die Organisatoren der Agnes-Bernauer-Festspiele hatten schon öfter mit diversen Zwischenfällen zu kämpfen: Das erste Mal 1976, als am Premierentag die Darstellerin der Agnes Bernauer, Jolanda Mayerhofer, einen schweren Autounfall hatte und durch die bisherige Souffleuse Monika Schmid ersetzt wurde. Vorsichtig geworden, besetzte man dann die beiden Hauptdarsteller doppelt, rückte später aber davon wieder ab. 2001 erwischte es Hans Kalb als Darsteller des Herzog Wilhelm. Der fuhr mit dem Fahrrad nach einer Probe in eine unbeleuchtete Absperrung, spielte aber mit Gipsarm und etlichen blauen Flecken trotzdem. 2009 hatte Claus Mayer die Rolle eines Feldarztes. Bei der Heimfahrt von einer der Aufführungen lief ein Reh in sein Motorrad und Mayer lag anschließend im Krankenhaus. Hier sprang dann Siegfried Rettermayer ein.

Bis jetzt hatte man also immer noch Glück im Unglück.

PK Nr. 145, Samstag/Sonntag, 27./28. Juni 2015
Die Bühne ist bereit für die Premiere
Die Bühne ist bereit für die Premiere zum Königlich Bayerischen Amtsgericht im Burghof. Fotos: Meßner

Bereit für die Premiere

Die letzten Vorbereitungen für das Königlich Bayerische Amtsgericht laufen

Beflaggt
Beflaggt: In dieser Woche wurden mit Hilfe der Feuerwehrdrehleiter noch Fahnen den Burgberg hinauf gehisst.

Von Markus Meßner

Vohburg (PK) Die Premiere des Königlich Bayerischen Amtsgerichts rückt näher, am 2. Juli geht es los. Dabei will sich die Stadt Vohburg den Tausenden von Besuchern von ihrer besten Seite präsentieren. Die Proben im Burghof laufen mittlerweile schon vor der richtigen Kulisse. Der Gerichtssaal ist aufgebaut, unmittelbar daran anschließend haben die Verantwortlichen einen kleinen Biergarten aufgebaut, der in dem Stück als eine zweite Kulisse dient. Auch der Aufbau der Zuschauertribüne ist bereits abgeschlossen. Tickets sind eine Woche vor der Premiere bereits Mangelware. Für die Zusatzvorstellung am Donnerstag, 16. Juli, gibt es aktuell noch rund 150 Karten. Alle anderen Vorstellungen sind praktisch ausverkauft. In der nächsten Woche ist am Montag noch eine Probe angesetzt, am Dienstag folgt die Generalprobe. Derweil haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs begonnen, den Burgberg einladender zu gestalten. Die Auffahrt zur Burg zieren nun fünf große Fahnenstangen. In den Stadtfarben Rot und Blau wird für Vohburg geworben. Die Idee dazu hatte der städtische Marketingexperte Klaus Müller. „Die Stadt mit Historie“ heißt es darauf, oder „Die Stadt der Lebensfreude“ und „Die Stadt der Brauchtumspflege“. Um die Fahnen zu hissen, musste sogar das Feuerwehrauto mit der Drehleiter anrücken. Ein Bauhofmitarbeiter ließ sich in die Höhe heben, um Äste wegzuschneiden, die im Weg waren. Auch die Ausrichtung der Fahnen gestaltete sich nicht so einfach wie zunächst gedacht. Doch bis zur Premiere des Königlich Bayerischen Amtsgerichts in einer Woche bleibt noch Zeit, an den letzten Details zu feilen. Außerdem werden noch 40 Rostenstöcke, die von Vohburgern gesponsert wurden, aufgestellt. Während der Festspielzeit bleibt der Blumenschmuck stehen, danach bekommen die jeweiligen Spender ihre Pflanze ausgehändigt.

 

PK Nr. 138, Freitag, 19. Juni 2015
In Konflikt mit dem Gesetz: Die mehrmals Angeklagten Sattlermeister Schexmeier (von links, Erwin Schneeberger), Nachtwächter Veitl (Hermann Demmel) und Metzgermeister Braxenthaler (Sebastian Liedl) warten voller Sorge auf ihren Prozess.   Foto: Zöllner

Natürlich grundsätzlich unschuldig

Die Angeklagten beim Königlich Bayerischen Amtsgericht haben es faustdick hinter den Ohren

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Bei mehr als 100 Darstellern bei den Freilichtfestspielen zum Königlich Bayerischen Amtsgericht in Vohburg sind die wenigen gewichtigen Sprechrollen sehr begehrt. Und das gilt nicht nur für die – mehr oder weniger – gesetzestreue Seite.

Dem Amtsrichter und dem Staatsanwalt gegenüber steht ein ungleiches Trio gleich zwei Mal im Mittelpunkt: die Angeklagten, meist verstockt und natürlich grundsätzlich unschuldig.

Da ist der pensionierte Nachtwächter Vitus Veitl, gespielt von Hermann Demmel, der es faustdick hinter den Ohren hat. Im Original wird der Nachtwächter vom unvergessenen Ludwig Schmid Wildy verkörpert. „Ich habe mir nicht vorstellen können, dass die Vohburger einen adäquaten Nachtwächter auftreiben können“, sagt Ostermeier, „aber vom Typ her passt’s perfekt“. Hermann Demmel dagegen wusste gar nicht wie ihm geschah, ist es doch überhaupt die erste Sprechrolle bei den Freilichtfestspielen. Dass er die Rolle übernehmen soll, hatten nämlich seine Frau Helga und Helmuth Eisele ohne ihn ausgemacht. Nach anfänglichem Stress wegen des umfangreichen Textes – sogar bei einem Kurzurlaub in Berlin war das Drehbuch dabei – hat er jetzt viel Spaß. „Obwohl ich den Dorfdeppen zu spielen habe“, sagt er. Ob er dagegen schlitzohrig sei, sollen andere beurteilen. Manche sagen, bei ihm komme der alte Demmel (sein Vater und Vohburger Original) durch.

Den Metzgermeister Matthias Braxenthaler spielt Sebastian Liedl. Ein alter Hase als Schauspieler, sei es als Brandner Kaspar oder zwei Mal als Peppone bei Don Camillo, sowie als Bernauer, als Abt von Indersdorf und als Hans Zenger bei Agnes Bernauer. Die jetzige Rolle gefällt ihm sehr. Der Braxenthaler ist ein lediger Mensch, immer mit seinen Freunden unterwegs, forsch aber auch sensibel. „Bei Georg Lohmeier hat der Mensch noch Mensch sein dürfen, nicht abgrundtief schlecht und auch nicht aggressiv. Bo denständig und typisch bayerisch halt.“

Der dritte im Bunde ist der Sattlermeister Sebastian Schexmeier, gespielt von Erwin Schneeberger. Auch der war schon oft bei den Festspielen dabei. „Die Rolle des Schexmeier liegt mir“, sagt Schneeberger. „Der ist etwas aufsässig gegen Monarchie und die gesamte königstreue Obrigkeit, sogar ein verkappter Kommunist. Er ist auch der einzige, der mit dem Richter auf Konfrontation geht.“

In einem weiteren Prozess trumpft die Weiblichkeit in Gestalt der Pfarrersköchin Ursula Attenberger (Brigitte Rettermayer) und deren Widersacherin, der Stadlbäuerin Maria Asenbeck (Karin Schmaizl), mächtig auf. Und zwar derart, dass selbst die unendliche Geduld des Amtsrichters an seine Grenzen stößt. Beide Frauen haben ihre erste Sprechrolle bei den Freilichtfestspielen.

Brigitte Rettermayer hätte zwar gerne eine lustigere Rolle gehabt, keine einer solchen Zwiederwurzn, einer Furie, bigott und ohne jemals Sex gehabt zu haben. „Es hilft aber nichts“, sagt sie. Privat schimpfe sie zwar auch einmal, ausrasten tue sie aber nicht und solche Sprüche habe sie schon gar nicht drauf.

Ganz anders ihre Gegenspielerin Karin Schmailzl: „Ich wäre vor Freude fast geplatzt, als ich wegen der Rolle angesprochen wurde. Die Figur der Stadlbäuerin passt so richtig zu mir: Etwas laut und ein paar PS mehr.“

Als Letztes ist da noch der Ökonomierat und Brauereibesitzer Joseph Faistl (Ludwig Schleibinger). Obwohl immer irgendwie beteiligt, sitzt dieser doch nie auf der Anklagebank und zieht die Fäden im Hintergrund. Über allem stehend, honorig und doch geschäftstüchtig, zudem sexistisch bei den Frauen, löst er die Probleme auf seine Art. Zudem mischt er sich immer wieder in die Verhandlungen ein. Gefragt, ob ihm die Rolle des Ökonomierates zusage, meinte Schleibinger: „Natürlich, schließlich habe ich sie mir doch selbst ausgesucht.“

PK Nr. 133, Samstag, 13. Juni 2015
Amtsrichter August Stierhammer, gespielt von Ernst Grauvogl, und Andreas Kunze als Staatsanwalt Fridolin von Stielecke
Sind beim „Königlich Bayrischen Amtsgericht“ für Recht und Ordnung zuständig: Amtsrichter August Stierhammer, gespielt von Ernst Grauvogl, und Andreas Kunze als Staatsanwalt Fridolin von Stielecke.                                                                                                       Foto: Zöllner


Recht und Ordnung in Geisbach

Richter und Staatsanwalt stehen beim „Königlich Bayrischen Amtsgericht“ besonders im Rampenlicht

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Bei den Freilichtfestspielen mit dem „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ in Vohburg sind an die 100 Laienschauspieler beteiligt. Nicht alle davon stehen gleichermaßen im Rampenlicht. Zwei der Hauptrollen gibt es auf Seiten des Gesetzes.

Insgesamt sieht das Drehbuch 22 Sprechrollen vor. Der Rest mimt Schankkellner, Bedienungen, Feuerwehr, Polizisten, Prozessbesucher, tanzt oder spielt Musik. Für Drehbuchautor Siegfried Ostermeier sind alle gleichermaßen wichtig. Aber natürlich stehen die Hauptdarsteller stärker im Fokus.

Da wäre vor allem der Amtsrichter August Stierhammer, gespielt von Ernst Grauvogl. „Ich konnte mir keinen anderen in der Rolle vorstellen, vor allem, nachdem ich die Videos vom Brandner Kaspar und den beiden Don-Camillo-Aufführungen gesehen habe“, sagt Ostermeier. Beim Brandner Kaspar war Grauvogl der „Boandlkramer“ und bei Don Camillo jeweils die Titelfigur. Grauvogl hat die ersten Jahre bis 2007 auch jeweils Regie bei den Freilichtfestspielen geführt. Heuer tritt er etwas kürzer, hat neben seiner Rolle nur das Beschaffen der Requisiten übernommen. „Ich kann mich also voll auf meine Rolle konzentrieren. Es ist richtig schön und entspannt“, meint er. DerAmtsrichter sei eine Rolle mit zwei Gesichtern, sagt er. „Der ist der Spezl vom Ökonomierat und lässt auf diesen vor Gericht gar nichts kommen. Beide stellen die High Society von Geisbach dar. Im Gerichtssaal weiß er genau, wo der Hase läuft und zieht den Angeklagten und Zeugen mit mehr oder weniger viel Geduld erfolgreich die Fakten aus der Nase.“

„Als Richter kann ich ungestraft alle anderen zur Sau machen.“

Ernst Grauvogl
alias August Stierhammer

Seine andere Seite zeige der Richter aber im Biergarten. Da wird ihm schon auch mal eine Freimass eingeschenkt, er ist leutselig und kann über jeden Witz lachen. Am lustigsten an der Rolle findet Grauvogl aber einen anderen Umstand: „Als Richter kann ich ungestraft alle anderen zur Sau machen.“ Eine Eigenschaft, die er im wirklichen Leben so gar nicht habe, fügt er an.

Die zweite durchgehend präsente Rolle im Stück ist der Staatsanwalt, gespielt von Andreas Kunze. Der ist zum zweiten Mal bei den Freilichtfestspielen dabei, nach seiner Rolle als Herzog Albrecht im Jahr 2013. Er habe eigentlich nur ganz leise nach einer kleinen Rolle beim Amtsgericht gefragt und gleich die des Staatsanwalts Fridolin von Stielecke bekommen, erzählt er. Auch den Dialekt habe er sich im Vorfeld aussuchen können und Berlinerisch gewählt. Obwohl in Berlin geboren, aber in Vohburg aufgewachsen, könne er diesen nicht wirklich und habe sich alles antrainieren müssen. „In der Rolle bin ich ein Jungspund, frisch von der Uni und ganz schön scharf. Alles geht streng nach den Paragrafen. Siegfried Ostermeier hat zudem die Gegensätze zwischen dem Preußen und der bayerischen Mentalität herrlich überzeichnet.“ Privat sei er ganz anders, fügt der frischgebackene Ehemann noch an: Da lasse er lieber Fünf gerade sein. Was er heuer besonders genießt, ist, dass er, bei aller Präsenz auf der Bühne, nicht die Hauptverantwortung zu tragen hat.

PK Nr. 129, Dienstag, 09. Juni 2015

Und auch ein bisserl gschnappig

Für das Königlich Bayerische Amtsgericht sind die Nebenrollen genauso wichtig wie die Hauptdarsteller

Christiane„Biene“ Bayer mit Ludwig Schleibinger
Drei der Nebendarsteller beim Königlich Bayerischen Amtsgericht: Christiane „Biene“ Bayer (links, mit Ludwig Schleibinger), Angela Keil (oben rechts) und Otto Kaiser (unten rechts).    Fotos: Zöllner


Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Bei den Freilichtfestspielen auf dem Vohburger Burgberg geht es schon bei den wöchentlichen Proben für das „Königlich Bayerische Amtsgericht“ hoch her. Noch vier Wochen, dann muss alles passen. Am 2. Juli ist Premiere.

Die Hauptdarsteller, Amtsrichter (Ernst Grauvogl) und Staatsanwalt (Andreas Kunze), haben viel zu tun, um die Angeklagten und Zeugen zu bändigen oder ihnen facettenreiche Details zu entlocken. Viel Text für die beiden. Zudem sind sie in jeder Szene dabei.

Für Siegfried Ostermeier, Autor des Drehbuchs für die Freilichtaufführungen, sind neben Richter und Staatsanwalt vor allem die Angeklagten die Hauptrollen des Stücks. Für ihn aber ebenso wichtig sind die sogenannten Nebenrollen: „Es gibt keine schlechten Rollen, nur schlechte Schauspieler“, betont er. Die Darsteller dieser Rollen müssten vor allem eines haben: Geduld! Vor allem bei den Proben warten sie manchmal Stunden auf ihren oft einzigen Einsatz und dürfen dann trotzdem keine Fehler machen. Man stelle sich vor, es wird ein falsches Stichwort gegeben oder, noch schlimmer, die Pointe vorweggenommen: die ganze Szene wäre geschmissen.

Ostermeier pickt sich aus den kleineren Rollen drei heraus: Da ist Walli, Kellnerin im Braue reigasthof Fäustl, dargestellt von Christiane „Biene“ Bayer, die für das jugendliche und frische Element steht. Nach einigen Verwicklungen sorgt sie indirekt sogar für einen Prozess und schließlich für ein Happy End. Die zweite wichtige weibliche Figur bei den Nebenrollen ist für Ostermeier Georgine Fäustl, Frau des Ökonomierates, gespielt von Angela Keil. Im Original hat sie in all den Folgen keine zwei Sätze zu sagen, im Freilichtstück verkörpert sie die starke Frau hinter dem nach außen hin wichtigen Mann. Siegfried Ostermeier hat die Rollen der Frauen im Bühnenstück überhaupt stark ausgeweitet. In den Fernsehfolgen treten sie in einer von Männern geprägten Welt nämlich nur im Hintergrund auf. Und schließlich kommt auch noch der Dürlinger Pfarrer Michael Stocker (Otto Kaiser) mehrmals vor. Ostermeier nennt die Rolle ein Paradebeispiel für eine Rolle mit relativ wenig Text aber großer Präsenz. DerAutor ist aber auch vom Darsteller begeistert: „Sowohl vom Aussehen, als auch von seinem Spiel erinnert mich Otto Kaiser stark an den Volksschauspieler Willy Rösner.“

Otto Kaiser ist seit 2001 bei den Freilichtfestspielen dabei und sieht seinen Part als sehr gute Rolle: Lebensnah angelegt und immer ruhig und besonnen verkörpert der Geistliche das Lebensgefühl der ,guten, alten Zeit’. „Der Pfarrer ist den weltlichen Genüssen nicht abgeneigt und kein Asket, was mir selbst sehr entgegen kommt“, schmunzelt Kaiser. Schade findet er nur, dass die im Biergarten versprochenen Gerichte wie Tafelspitz oder Griesnockerlsuppe nicht wirklich aufgetragen werden. Angela Keil war 2007 das erste Mal als Tänzerin bei Don Camillo dabei. Jetzt spielt sie die Frau des Ökonomierats. Auch ihr gefällt die Rolle als ältere, gut situierte Frau mit resolutem Auftreten aber weichem Kern. „Und ein bisserl gschnappig darf ich dann auch noch sein“, freut sie sich.

Vohburger Nachrichten 04. Juni 2015

Vohburger Nachrichten Mai

PK Nr. 120, Donnerstag, 28. Mai 2015

Die Show muss weitergehen

Unfall, Regen oder Bauarbeiten: Bei den Freilicht-Festspielen gibt es nichts, was noch nicht passiert ist

Von Markus Meßner

Täuschend echt sah 2001 der Vorhang vor dem Pflegerschloss aus. Als im gleichen Jahr ein Regenguss niederging, mussten die Darsteller sogar im Kostüm die Tribüne trocknen. Das dritte Foto zeigte den Mas- senandrang am Burgberg, nachdem eine Zusatzvorstellung angekündigt worden war. Selbst nach stundenlangem Warten gingen viele von ihnen damals leer aus.
Fotos: Zöllner (2), Romberg

 

Vohburg (PK) Seit 1909 hat es in Vohburg 89 Aufführungen gegeben – und nur eine einzige Absage. Das heißt aber nicht, dass es in mehr als 100 Jahren nicht auch einige Pannen und Kuriositäten gegeben hätte.

Dort stand er nun, der wortgewaltige Peppone, der sich so heftige verbale Gefechte mit Don Camillo liefert. Stumm wie ein Fisch. Kein Wort kam ihm mehr über die Lippen. Gerade so ein Krächzen war noch zu hören. „Also sind wir nach München in eine Spezialklinik gefahren", erzählt Ludwig Schleibinger vom Festspielkomitee. Heute schmunzelt er über die Geschichte. Doch als 2007 einem der beiden Hauptdarsteller die Stimme versagte, war den Verantwortlichen weniger zum Lachen zumute. Glücklicherweise sprach Peppone auf die Behandlung an und die Zuschauer bekamen von der Aufregung gar nichts mit.

Lediglich ein einziges Mal musste eine Aufführung abgesagt werden. 2001 bei Agnes Bernauer war der Regen so stark, dass schon nach wenigen Minuten abgebrochen werden musste und die Vorstellung wiederholt wurde. „Wir warten bis zuletzt", erläutert Schleibinger. Die Entscheidung, ob gespielt wird, fällt erst mit dem Start um 20.30 Uhr. Sollte es gerade regnen, wird eben gewartet – und der Blick nach Ingolstadt gerichtet. „Von dort kommt meist das Wetter her", sagt er. Und so sei abzusehen, ob noch gespielt werden könne oder nicht, fügt er hinzu. Beginnen bei leichtem Regen, Aufhören bei leichtem Regen – alles kein Problem.

Eine schwierige Entscheidung musste 1976 gefällt werden. Am Premierentag der Agnes Bernauer hatte die Darstellerin der Herzogin Beatrix einen schweren Autounfall. Doch die Show muss weitergehen, entschieden die Verantwortlichen. Also sprang die Souffleuse ein. „Wir haben den ganzen Nachmittag noch geprobt", berichtet Schleibinger. Und am Abend natürlich gespielt. Aus dieser Erfahrung heraus haben die Verantwortlichen 25 Jahre später die Hauptrollen doppelt besetzt. Aber das ging in die Hose. „Das machen wir nie wieder", stellt Schleibinger fest. Das bringe nur Ärger. Premiere, Abschluss, TV-Aufnahme – jedes Mal musste entschieden werden, wer auf der Bühne steht.

Als hart im Nehmen erwies sich 2001 Herzog Wilhelm. Die Freilicht-Festspiele fanden zeitgleich mit dem Bürgerfest statt. Im Donautor war eine Absperrung aufgestellt – unbeleuchtet. Und der Herzogsdarsteller war mit dem Fahrrad unterwegs und mit seinen Gedanken vielleicht gerade woanders. Der Aufprall muss heftig gewesen sein, denn er hat sich den Arm gebrochen und war laut Schleibinger grün und blau im Gesicht. „Aber er hat gespielt." Das Jahr 2001 hält eine Kuriosität bereit: Denn während dieser Zeit wurde das Pflegerschloss außen saniert. „Wir werden schon rechtzeitig fertig", hört Schleibinger noch heute Bürgermeister Rudi Fahn sagen. Es kam, wie es kommen musste. Die Arbeiten wurden nicht fertig und das Pflegerschloss stand eingerüstet quasi mitten auf der Bühne. Guter Rat war teuer. Und zwar im wörtlichen Sinn. Für 50 000 Mark musste die Stadt kurzerhand einen Baugerüstvorhang maßgerecht anfertigen lassen. Der Stoff zeigte das Pflegerschloss, wie es nach der Sanierung aussehen sollte und verdeckte die unschöne Baustelle.

Sturm, Hagel, Wassermassen – mit allem hatten das Festspiel-Komitee und die Darsteller schon zu kämpfen. Doch egal ob sich der Burghof nach einem Platzregen in einen See verwandelt oder die Bühne nach einem Unwetter Schaden genommen hatte – gespielt wurde immer.

PK Nr. 119, Mittwoch, 27. Mai 2015

Vom Scheitel bis zur Sohle

Helmut Eisele ist bei den Freilicht-Festspielen in Vohburg für das Aussehen der Schauspieler zuständig

Von Oliver Konze

Helmut Eisele zeigt sich zufrieden
Helmut Eisele zeigt sich zufrieden: Im Pflegerschloss hängen die Kostüme, die beim „Königlich Bayerischen
Amtsgericht“ zum Einsatz kommen. Foto: Konze

Vohburg (PK) Wenn Helmut Eisele so erzählt, professionell und dennoch begeistert, kommt orfreude auf. Denn beim „Königlich Bayerische Amtsgericht“ ist der Vohburger verantwortlich für Maske und Kostüme. Und Eisele ist schon jetzt
zufrieden: „Wenn das Konzept steht, fällt die Last ab.“

Eisele gehört fast schon zum Inventar derFreilicht-Festspiele in Vohburg: „Ich bin in Vohburg aufgewachsen, war im Kolpingverein und habe natürlich auch beim Theater mitgespielt.“ Sein
Vater kümmerte sich einst um Maske und Kostüme, nun macht er es: „Irgendwann war klar, dass ich mich um die Schminke und die Haare
kümmern soll.“ Das ist für Eisele aber auch okay: „Wenn du solche Voraussetzungen und Möglichkeiten mitbringst wie ich, wenn du Gott und die Welt kennst und ein Vohburger bist, kannst du nicht sagen, dass du es nicht machen willst.“ Trotz der Zeit, die Eisele investiert, hat er viel Spaß dabei.

„Ich hab’s gelernt“, erzählt er. „In meiner Jugend“, beschreibt Eisele, „habe ich die Ausbildung zum Maskenbildner gemacht.“ Anschließend zum Friseur. Denn das war damals Voraussetzung. „Seitdem habe ich immer wieder in diesem Bereich gearbeitet. Nicht nur fürs Theater, auch für Fernsehshows oder Modenschauen.“ Und er tut es noch heute. Eisele teilt sein Arbeitsleben daher in zwei Teile: „Während der Woche bin ich Friseur, an den Wochenenden bin ich im Modebereich weltweit unterwegs.“

Daher musste er im Vorfeld des „Königlich Bayerischen Amtsgerichts“ und bei der Planung der Vorstellungen mit seinen beruflichen Terminen jonglieren. „Es war nicht immer einfach. Immerhin erledige ich das wie alle anderen Beteiligten in meiner Freizeit.“

Die Premiere findet am 2. Juli statt, doch die Last ist bei Eisele schon abgefallen. „Das Konzept ist das Schwierigste für mich. Wenn das passt,dann läuft es.“ Von Kleinigkeiten abgesehen. Zum Beispiel, wenn er beim Kostümverleih im niederbayerischen Eggenfelden für eine acht Mann starke Truppe acht gleiche Kostüme sucht. Und nicht findet. „Daher fange ich immer mit den Gruppen an. Da muss ich manchmal umplanen, weil es nicht genug gleiche gibt.“ Einzelkostüme kommen zum Schluss. Da ist die Flexibilität am größten.

Ehe es ans Aussuchen geht, gilt es stundenlang Filme zu schauen, Bücher zu wälzen, Fotos zu sichten. Tieferer Sinn der Recherche: Wie haben die Vohburger zu der Zeit des „Königlich Bayerischen Amtsgerichts“ ausgeschaut? Und Eisele schaut da anders hin als andere. So um das Jahr 1900, weiß Eisele, „hatten die Männer meist einen Oberlippenbart, die Haare waren hingepappt, und riesige Koteletten hatten sie auch“. Zu seinem Fundus gehören unzählige Fotos – sehr viele von Menschen, die einst in Vohburg gelebt haben. Eisele: „Ich habe zum Beispiel Bilder vom ersten Vohburger Bahnhofsvorstand, vom Baumeister Häusler, dem einst das Pflegerschloss gehörte, von einem Lehrer, einer Hochzeitsgesellschaft oder auch von einem Polizisten.“

Am Ende hat Eisele rund 110 Kostüme ausgesucht. Details wie Schultertücher oder Schürzen in bestimmter Farbe, die der Verleih in Eggenfelden trotz tausender Kostüme nicht anbietet, werden extra angefertigt. Eisele: „Wir haben Näherinnen, die das gut machen.“ Geprobt wird derzeit noch ohne Kostüme. „Vielleicht schaffen wir es drei Wochen vor der Premiere, das erste Mal mit Kostümen zu proben.“ Bis dahin müssen die Sachen an die Schauspieler angepasst werden: weiter oder enger machen und kürzen. Vorteil des „Königlich Bayerischen Amtsgerichts“: „Es wird keine Umziehorgien geben“, wie es Eisele beschreibt. Bei den Agnes-Bernauer-Festspielen gab es Statisten, die sich vier-, fünfmal umziehen mussten, weil sie Ritter, Bauer, Wachmann und Mönch waren. „In diesem Jahr spielen alle mit einem Kostüm durch. Nur der Richter und der Staatsanwalt nehmen einmal ihre Robe ab und ziehen eine Jacke an.“

Im Gegensatz zu den internationalen Produktionen, für die Eisele gebucht wird, stehen in Vohburg Amateure auf der Bühne. Das weiß Eisele einzuordnen: „Der Profi zieht an, was ihm gegeben wird. Der Laiendarsteller spielt mit, weil es ihm Spaßmacht und weil er es gerne macht. Wir sind da sehr bemüht, dass er sich in seinem Kostüm auch richtig wohlfühlt.“

Eisele genießt seinen „Nebenjob“. Auch wenn er zurzeit wieder an einer Fotostrecke mit Dirndln und Oktoberfestfrisuren einer namhaften Firma mitarbeitet, freut er sich auf die Aufführungen der Kolpingfamilie. „Wir wollen alles so hindrapieren, dass es in den Augen der Besucher schön ist. Wir wollen in der Zeit um 1900 sein und dennoch zeitgemäß.“ Klar gehört Applaus dazu. Aber Eisele wünscht sich vor allem eines: „Wenn die Zuschauer bei den Aufführungen nicht sehen, dass die Schauspieler geschminkt sind, wenn die Schauspieler in sich stimmig, vom Scheitel bis zur Sohle ein Typ sind, haben wir alles richtig gemacht.“

 

PK Nr. 113, Dienstag, 19. Mai 2015

Vom Lückenfüller zum Erfolgsgaranten

Don Camillo und Brandner Kasper – die „Zwischenstücke“ laufen Agnes Bernauer den Rang ab

Von Markus Meßner

Don Camillo 2011
Egal ob Don Camillo 2011 oder der Brandner Kasper 2003 – beide Stücke wurden Riesenerfolge. Die Nachfrage für das Königlich Bayerische Amtsgericht ist so groß, dass bereits eine Zusatzvorstellung geplant ist.  Fotos: Heimerl/Romberg
der Brandner Kasper 2003

Vohburg (PK) Immer nur Agnes Bernauer funktioniert auf Dauer nicht. Das haben die Verantwortlichen der Freilicht-Festspiele Vohburg bald erkannt. Aber dass sich die
„Zwischenspiele“ wie das Königlich Bayerische Amtsgericht so großer Beliebtheit erfreuen würden, das hatten sie nicht erwartet.

Gedacht waren die Aufführungen ursprünglich als „was Kleines zwischendurch“, wie es Ludwig Schleibinger vom Festspielkomitee ausdrückt. Und geplant waren sie ursprünglich ohnehin nicht. Umso erstaunlicher, dass sich die Aufführungen in der Reihe Brandner Kasper, Don Camillo und nun das Königlich Bayerische Amtsgericht immer mehr zu Zugpferden entwickeln.

Die Festspiele in Vohburg können auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1909 hat der Bürgersöhne-Verein zum ersten Mal Agnes Bernauer auf die Bühne gebracht und das Stück 1926 wiederholt. Damals beschlossen die Verantwortlichen, die Bernauer-Festspiele alle 25 Jahre zu veranstalten. Gesagt, getan. 1951 zeichnete dann bereits die Kolpingfamilie verantwortlich. Schleibinger selbst erinnert sich an die Aufführung 1976. „Das war mein erstes Mal“, erzählt er. Es gab noch eine Schülervorstellung, die der 14-Jährige besucht hat.

Die Aufführungen fanden damals noch nicht unter freiem Himmel statt, sondern im ersten Stock des Rathauses. Dort, wo heute das Trauzimmer liegt, befand sich der Bühnenbereich. Das Treppenhaus gab es noch nicht, der Saal fasste bis zu 400 Gäste.

25 Jahre später fand sich Schleibinger erstmals selbst in der Verantwortung. „Wir fühlten uns verpflichtet, etwas zu machen“, sagt er. Der Druck der Tradition. Also begannen Schleibinger, Sepp Steinberger und Ernst Grauvogl 1999, zwei Jahre vor dem Termin, mit den Planungen und stießen gleich auf ein Problem. Der Rathaussaal war gesperrt, weil baufällig. Kurzerhand wurdedie Idee geboren: Wir probieren das Ganze im Freien. Also wurde eine Kostenplanung aufgestellt. Die belief sich auf etwa 250000 Mark und war, wie es Schleibinger heute ausdrückt, „spekulativ“. Durch Einnahmen und Sponsoren sollte das Geld wieder reinkommen. Und der Plan funktionierte besser als gedacht: 25 Aufführungen, 25-mal ausverkauft. „So oft haben wir nie wieder gespielt“, sagt Schleibinger. Die Schauspieler haben damals Urlaub genommen und zweimal am Tag, am Wochenende sogar drei Mal täglich gespielt.

Das Organisationsteam hatte zwei Jahre in die Vorbereitungen gesteckt und so viel Know-how aufgebaut, dass es aus Sicht der Verantwortlichen viel zu Schade gewesen wäre, wieder 25 Jahre zu warten. Also wurden die nächsten Agnes-Bernauer-Spiele für 2005 angesetzt, nach einer vierjährigen Pause.

Aber schon nach kurzer Zeit hat es „zu kribbeln angefangen“, wie es Schleibinger ausdrückt. Und der Gedanke kam auf. Man könnte doch „was Kleines zwischendurch“ machen. Heraus kam 2003 „eines der schönsten Stücke, die wir je gespielt haben“. Der Brandner Kasper. Und die Neumühle, wo die Aufführung stattfand, sei die perfekte Bühne dafür gewesen, erzählt Schleibinger. Zwölf Aufführungen gab es, alle ausverkauft.

Als 2005 wieder Agnes Bernauer auf demProgrammstand, waren wieder alle Vorstellungen ausverkauft, aber die Begeisterung gedämpft. Ganz im Gegensatz zu 2007, als Kolping eine bayerische Version von Don Camillo und Peppone auf die Bühne brachten. „Die Zwischenstücke hatten sich etabliert“, stellt Schleibinger fest. Viel mehr noch. Während die Zwischenstücke immer beliebter wurden, begann Agnes zu schwächeln. „Die Karten haben sich zäh verkauft“, sagt Schleibinger in Erinnerung an 2009. „Habe ich schon gesehen“, hieß es in Vohburg.

Dabei haben die Verantwortlichen immer versucht, die Aufführungen zu variieren. 2009 beispielsweise kam zum ersten Mal ein Falke zum Einsatz, der nur wenige Zentimeter über die Köpfe der Zuschauer hinweggeflogen ist. Aber auch dieser Kniff täuschte nicht darüber hinweg, dass sich die Leute an Agnes Bernauer sattgesehen hatten.

Die Quittung folgte im Jahr 2013. Nach einem wiederum überwältigenden Erfolg mit der Fortsetzung Don Camillo und seine Herde 2011, hakte der Kartenverkauf bei Agnes Bernauer. Obwohl die Tribüne verkleinert wurde, war sie trotzdem nicht immer voll. Damals wurde bereits die Entscheidung getroffen, dass es 2017 keine Agnes-Bernauer- Spiele geben werde. Wann es wieder so weit sein wird, steht noch nicht fest.

PK Nr. 105, Freitag, 8. Mai 2015

Gut gelaunt sprechen Autor Siegfried Ostermeier (links) und Peter Schärringer vom Festspielkomitee über das Textbuch zum Königlich Bayrischen Amtsgericht, das am 2. Juli Premiere auf der Freilichtbühne am Burgberg Premiere feiert
Gut gelaunt sprechen Autor Siegfried Ostermeier (links) und Peter Schärringer vom Festspielkomitee über das Textbuch zum Königlich Bayrischen Amtsgericht, das am 2. Juli Premiere auf der Freilichtbühne am Burgberg Premiere feiert - Foto: Meßner

Keine Kopie

Siegfried Ostermeier hat das Textbuch zum Königlich Bayrischen Amtsgericht in Vohburg geschrieben

Vohburg (PK) Siegfried Ostermeier schreckt vor nichts zurück. Er hat sich alle 53 Folgen des Königlich Bayrischen Amtsgerichts im Internet angeschaut. „Mehr als drei Folgen an einem Tag habe ich aber nicht geschafft“, erzählt er und lacht. Denn Ostermeier hat sich nicht einfach von dem Schauspiel berieseln lassen, sondern intensiv begutachtet, ob genau diese Folge geeignet wäre für die Freilichtbühne am Burgberg. Das Ehrenmitglied des Stadttheaters hat im Sommer 2014 das Textbuch für die Vohburger Aufführung geschrieben.

Angefangen hat alles mit einem Telefonanruf im April. Helmuth Eisele war dran. Ob er, Ostermeier, sich vorstellen könne, das Königlich Bayrische Amtsgericht auf die Freilichtbühne in Vohburg zu bringen? Der Autor war begeistert von der Idee. Also hat er sich eine Handvoll Folgen angeschaut und kam zu dem Fazit: „Ja, das geht.“ Im gleichen Atemzug hat er noch ein dickes „Aber“ hinzugefügt. „Mir wurde schnell klar, dass eine 1:1-Umsetzung nicht möglich ist“, erinnert er sich, „das wird zu fad“. Die Folgen seien für die Bühne zu statisch, da sie nur im Gerichtssaal spielen.

Also hat er sich vor den Computer gesetzt und sich alle 53 Teile angeschaut und darauf abgeklopft, ob sie für die Bühne tauglich sind. Am Ende blieben drei übrig. „Diese Fälle hätten sich genau so gut in Vohburg ereignen können“, sagt er. Dennoch ist es nicht so einfach gewesen, die Stücke für die Bühne umzuschreiben. Im Fernsehen kann der Regisseur beispielsweise mit einem Schnitt Zeit überbrücken oder Orte wechseln. Auf der Bühne, ständig unter den Augen der Zuschauer, ist das nicht möglich. Doch Ostermeier ist lange genug im Geschäft, um alle Kniffe zu kennen und solche Szenenwechsel reibungslos einzubinden. „Beim Schreiben habe ich einen Film im Kopf“, erklärt er. Und dieser Film muss so spannend und unterhaltsam sein, dass die Besucher begeistert sind. Einfach drei TV-Folgen für die Bühne umschreiben, das wäre in den Augen Ostermeiers zu wenig gewesen. So hat er das ein oder andere dramaturgische Element hinzugefügt, um das Stück aufzupeppen.

In Absprache mit dem Vohburger Festspielkomitee ist auf diese Weise bis Ende 2014 das endgültige Textbuch entstanden.

Ostermeier hat sich darüber hinaus auch Gedanken über eine mögliche Besetzung der Rollen gemacht. Um sich einen Überblick über die möglichen Darsteller zu verschaffen, hat er sich alle bisherigen Aufführungen der letzten Jahre auf DVD angeschaut. „In Vohburg gibt es eine wunderbare Fülle von Typen“, hat er festgestellt. Die Rollen zu besetzen, sollte also nicht allzu schwer fallen. Eines stand für ihn allerdings sofort und unumstößlich fest: Ernst Grauvogl muss den Amtsrichter spielen. So ist es nun auch.

Insgesamt sind es etwa 25 Sprechrollen. Darunter waren zunächst nur sechs Frauen. Für Ostermeier ist das Ungleichgewicht verständlich, schließlich spielt das Königlich Bayerische Amtsgericht in einer Männergesellschaft. Die Vohburger, wissend um ihre guten Schauspielerinnen, fanden das schade. „Das war uns schon ein großes Anliegen“, erklärt Peter Schärringer von der Festspielleitung. „Kein Problem“, sagt Ostermeier. Und hat kurzerhand noch zwei Frauenrollen in das Stück hineingeschrieben. Inklusive Musiker, Volkstanzgruppe, Biergartenbesucher und den Zuschauern im Gerichtssaal werden es mehr als 100 Darsteller.

Autor Ostermeier legt Wert darauf, dass die Vohburger Version keine Kopie des Originals ist. Bei Kopien sei die Gefahr groß, dass es eine Parodie werde, begründet er sein Vorgehen. Dennoch glaubt er schon, den Geist, die Atmosphäre der Original-Fernsehserie von Georg Lohmeier eingefangen zu haben. Lohmeier ist im Januar 2015 gestorben und kann nicht mehr erleben, was in Vohburg aus seiner Serie gemacht wurde. Doch Ostermeier hat Kontakt zu dessen Frau. Sie wird zur Premiere eingeladen. Aber Ostermeier hat keinen Zweifel: „Die Aufführung würde Lohmeier bestimmt gefallen.“

 

S'Weissblaue Magazin

S'Weissblaue Magazin

PK Nr. 98, Mittwoch, 29. April 2015

Derzeit proben die Darsteller im provisorischen Gerichtssaal
Auf der Bierbank: Derzeit proben die Darsteller im provisorischen Gerichtssaal im Pflegerschloss. Regisseur Michael Bleiziffer (2. von rechts) ist immer mittendrin statt nur dabei.              Foto: Zöllner

Provisorischer Gerichtssaal

Seit März laufen die Proben zum „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ – Aufführungen fast ausverkauft

Von Markus Meßner
und Anton Zöllner

Vohburg (PK) Das „Königlich Bayerische Amtsgericht“ feiert in Vohburg am 2. Juli Premiere. Bis dahin wird unsere Zeitung in einer wöchentlich erscheinenden Serie verschiedene Facetten der Freilicht-Festspiele betrachten – von den Proben über die Technik bis hin zu den andem Stück beteiligten Personen.

Der Gerichtssaal wurde kurzerhand in das Pflegerschloss verlegt. Ein wenig Fantasie ist dazu schon nötig, um sich die Szene vorzustellen. Die Anklagebank ist eine Bierbank, und auch der Amtsrichter sitzt noch gar nicht so erhaben über dem Volk, das es noch gar nicht gibt. Doch Regisseur Michael Bleiziffer war es wichtig, gleich in die Szenen einzusteigen und nicht nur um einen Tisch zu sitzen und die Rollen einfach runterzusprechen. Und da die BühneamBurgberg noch im Entstehen ist, haben sich die Laiendarsteller kurzerhand ins Pflegerschloss einquartiert, um dort zu proben.

Der Aufwand, der für die Freilicht-Festspiele betrieben wird, ist enorm. Bereits seit Anfang März treffen sich die Beteiligten jeden Dienstag und Freitag amAbend, um ihre Rollen zu üben. Da im Freien auch noch kein Bühnenlicht installiert ist und das Wetter gerade ohnehin nicht mitspielt, bleibt den Beteiligten gar nichts anderes übrig, als ins Pflegerschloss auszuweichen.

Gefordert sind momentan die 28 Darsteller mit den Sprechrollen, jedoch spätestens Anfang Mai sollen auch die Statisten mit in die Proben einbezogen werden. Dann wird auch auf der Bühne zwischen Pflegerschloss und Burgmauer geprobt. Begeistert sind die Mitglieder des Ensembles aber jetzt schon von Regisseur Michael Bleiziffer, dessen Verpflichtung sich nach einhelliger Meinung als Glücksgriff erwiesen hat: Engagiert, äußerst professionell aber dennoch voller unkonventioneller Ideen gebe dieser dem ohnehin lustigen Stoff der Gerichtsepisoden den letzten Schliff.

Die 13 Aufführungen zum „Königlich Bayerischen Amtsgericht“ finden vom 2. bis zum 19. Juli auf dem Vohburger Burgberg statt. Die Nachfrage nach Karten ist so groß, dass es bereits knappwird. Von mehr als 10000 Tickets sind derzeit nur noch rund 200 zu kaufen. Aus diesem Grund denkt die Projektleitung der Freilichtfestspiele um Peter Schärringer und Ludwig Schleibinger jetzt schon über eine oder zwei Zusatzvorstellungen nach. Wann diese Tickets freigeschaltet werden, steht noch nicht fest. Trotz dieses großen Erfolgs rührt das Festspielkomitee weiter die Werbetrommel. So wird an der Konrad-Adenauer-Brücke in Ingolstadt ein Banner aufgehängt, das auf die Freilicht- Festspiele in Vohburg verweist. Ein kurzer Draht zwischen den Bürgermeisterkollegen Martin Schmid und Christian Lösel in Ingolstadt machte das möglich. Für Peter Schärringer geht es dabei nicht nur darum, möglichst viele Tickets für die Aufführungen zu verkaufen. Er sieht es auch als gute Werbung für die Stadt Vohburg.

 

PK Nr. 91, Dienstag, 21. April 2015

Bühnenbau
Die Bretter, die die Welt bedeuten, werden zurzeit aufgebaut. Die Bühne für die Freilichtfestspiele auf dem Vohburger Burgberg wird zwischen der Burgmauer und dem Pflegerschloss gezimmert. Anfang Juli beginnen die Vorstellungen.                                                                       Foto: Zöllner

Langsam wird es eine Bühne

Vohburg (zoe) Gleich an zwei Baustellen arbeiten Mitglieder der Freilichtfestspiele momentan auf dem Burgberg. Seit Anfang März wird jeweils samstags an der Bühne für die Aufführungen zum„Königlich Bayerischen Amtsgericht“ zwischen der Burgmauer und dem Pflegerschloss gebaut. Bei den Arbeiten zur Bühne ist der Tanzboden schon fertig,momentanwird der Gerichtssaal der bekannten Fernsehserie nachgebaut. Auf etwa 120 Quadratmetern können sich die Darsteller bei 13 Aufführungen ihre Wortgefechte liefern. Vorbei ist es mit Toilettencontainern während der Festspiele: Von einem zweiten Trupp werden im sogenannten Fuß-Haus feste Toiletten installiert. Die Toilettenanlage im städtischen Anwesen soll aber auch bei anderen Veranstaltungen geöffnet werden. Die Organisatoren bauen die Anlage auf eigene Kosten, erhalten dafür ein langfristiges Nutzungsrecht, wobei die Stadt den laufenden Unterhalt übernimmt.

 

Vohburger Nachrichten 06. März 2015

Vohburger Nachrichten Februar

PK Nr. 36, Freitag, 13. Februar 2015

Hundert auf einen Streich
Hundert auf einen Streich:
Der Aufwand, der in Vohburg für die Inszenierung der Burgfestspiele betrieben wird, ist erstaunlich. Alle Beteiligten an dem aktuellen Stück „Das Kö
niglich Bayerische Amtsgericht", das Anfang Juli Premiere feiert, wurden am Mittwochabend im Bürgersaal vorgestellt. Fotos: Zöllner

„Ich freue mich so richtig darauf"

Festspiel-Regisseur Michael Bleiziffer hat sich das erste Mal mit allen Beteiligten getroffen

Von Anton Zöllner

Vohburg (PK) Das „Königlich Bayerische Amtsgericht" soll im Sommer auf dem Vohburger Burgberg aufgeführt werden. Zu einem ersten informativen Treffen aller Mitwirkenden hat die Projektleitung der Freilichtfestspiele am Mittwoch in den Bürgersaal des Rathauses eingeladen.

Das Grundgerüst mehrerer Episoden der bekannten ZDF-Gerichtsserie aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird im Juli als einheitliches Stück auf dem Burgberg aufgeführt. Peter Schärringer übernahm als Sprecher der Projektleitung die Moderation, und alle Hauptverantwortlichen erläuterten ihre Vorstellungen.

Helmuth Eisele ist wie immer verantwortlich für die Kostüme und hatte auch die Idee für das „Amtsgericht". Er wolle auf keinen Fall ein „Lederhosenstück" mit Tracht aus dem Ober- oder Werdenfelser Land, sagte Eisele und zeigte Fotos von Vohburger Bürgern aus der Zeit um 1900 mit der damals üblichen Kleidung und vor allem der Bartmode. „Das Stück spielt in Vohburg und daher soll alles so authentisch wie möglich werden", meinte er.

Siegfried Ostermeier, Ehrenmitglied des Stadttheaters Ingolstadt und Verfasser der Inszenierung nach Georg Lohmeier, stellte erstaunliche Parallelen zwischen dem fiktiven Ort Geisbach in der Fernsehserie und Vohburg fest: Nicht nur, dass es in Vohburg 500 Jahre lang ein Landgericht gegeben habe. Auch eines der Lieblingsthemen Lohmeiers, nämlich Querelen bei der Feuerwehr, sei ja ziemlich aktuell. Wobei auch der kürzlich ver- , storbene Lohmeier auf echte Begebenheiten zurückgegriffen habe. Zusammen mit den zwei anderen sich ständig wiederholenden Themen, nämlich den übergroßen Durst der Männer (heute sagt man Koma-Saufen) und der Unkeuschheit habe er aus insgesamt vier Episoden ein abendfüllendes Stück geschrieben. Außerdem werden sich Szenen im Gerichtssaal und im Biergarten, dort mit Begebenheiten aus Vohburg, abwechseln.

Als Regisseur für die Festspiele konnte Michael Bleiziffer, in seiner langen Theaterkarriere für etwa 170 Inszenierungen verantwortlich, gewonnen werden. Er stellte sich den Mitwirkenden vor und sagte auch einiges dazu, wie er sich die Inszenierung auf dem Burgberg vorstellt. Die wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Freilicht-Stück, — nämlich große Namen, ein bekanntes Stück, viele Mitwirkende und eine garantiert gute Unterhaltung — lägen alle vor. Er selbst sehe seine Aufgabe aber auch darin, das schauspielerische Handwerk zu vermitteln und mit dem Ensemble ein Stück über „unsere Heimat" zu machen. Im Übrigen habe er noch nie mit so vielen Darstellern zugleich gearbeitet und freue sich so richtig darauf.

Anschließend stellte noch Jochen Reichler das Bühnenbild mit den beiden Hauptbereichen Gerichtssaal und Biergarten vor. Vor Ort müsse dann nur noch die Aufstellung der Tribüne festgelegt werden, da mit auch alle Zuschauer den besten Blick haben.

Fritz Reichel, zuständig für den Bühnenbau, war vom Konzept Reichlers begeistert, sucht aber ebenso noch Freiwillige für die Anfertigung der Bühne wie Ludwig Schleibinger für den Neubau der Toilettenanlage im Fuß-Haus neben dem Burgtor.

Ludwig Schleibinger gab auch bekannt, dass, obwohl noch gar nicht richtig geworben wurde, schon die Hälfte der Karten verkauft sei. Aktuell werden 100 000 Flyer ausgelegt und verteilt, und Herrnbräu als einer der Sponsoren bringt 500 000 Bierdeckel mit dem Logo der Freilicht-Festspiele unter die Leute.

Nachdem die Vorstellung vorbei war, wurden die druckfrischen Textbücher an die Sprechrollen verteilt, die Schneiderinnen nahmen die Maße der Darsteller und Porträtfotos für das Programmheft wurden gemacht.

So soll es im Juli aussehen, wenn in Vohburg das Freilichttheater stattfindet.
Das Bühnenkonzept:
So soll es im Juli aussehen, wenn in Vohburg das Freilichttheater stattfindet.

iz REGIONAL Mittwoch, 11.02.2015 Nr. 07/51

IZ 11_02_2015

Vohburger Nachrichten 18. Dezember 2014

Vohburger Nachrichten November

iz REGIONAL Mittwoch, 10.12.2014 Nr. 50/50

In „Das Königlich Bayerische Amtsgericht” lebt das Königreich Bayern wieder auf.

Die Leitung der Freilicht-Festspiele der Kolpingsfamilie Vohburg e.V. lädt die Besucher 2015 zu einer Zeitreise in das Königreich Bayern auf den Vohburger Burgberg ein. Basierend auf der bekannten Fernsehserie wird mit mehr als 100 Mitwirkenden eine von Siegfried Ostermeier eigens für Vohburg geschriebene Bühnenfassung aufgeführt.

In dieser Fassung werden unter anderem so bekannte Episoden wie „Der Pfarrgockel" oder „Die Entführung" zu einem zusammenhängenden Stück mit Szenen im Gerichtssaal und im Biergarten verwoben. Die Inszenierung wird der in der Region und darüber hinaus bekannte Michael Bleiziffer übernehmen.

Er war jahrelang Regisseur am Stadttheater Ingolstadt und am Theater in Regensburg. Das Publikum darf sich auf einen Abend mit viel hintergründigem Humor, bayerischer Schlitzohrigkeit und ausgefallenen Charakteren freuen. Wie schon Tradition bei den Vohburger Festspielen werden wieder hoch motivierte Darsteller, originalgetreue Kostüme, Massenszenen, historische Fahrzeuge und Tiere zum Einsatz kommen. Zusammen mit einer in das historische Ambiente des Burghofs eingebetteten Bühne werden diese Elemente den Zuseher in die „gute, alte Zeit vor anno 14" versetzen.

DK Nr. 284, Mittwoch, 10. Dezember 2014

Agnes Bernauer weicht dem Amtsgericht

Neues Theaterstück der Vohburger Kolpingsfamilie — Vorverkauf beginnt am Montag

Von Susanne Lamprecht

Vohburg (DK) Ein Gericht gibt es in Vohburg schon seit über 200 Jahren nicht mehr. Im kommenden Jahr wird sich das allerdings ändern. Zumindest für gut zwei Wochen im Juli, denn dann hält der gestrenge Herr Rat vom königlich bayerischen Amtsgericht auf dem Vohburger Burgberg Gericht.

Für ihr schon traditionell gewordenes Freilichttheater hat die Kolpingsfamilie Vohburg die bekannte Fernsehserie als abendfüllendes Theaterstück umsetzen lassen. Geprobt wird zwar erst im kommenden Jahr, die Karten sind aber schon ab kommendem Montag zu haben.

„Die Bernauerin spielen wir im vierjährigen Rhythmus", sagt Peter Schärringer vom Festspielausschuss, der in diesem Jahr zusammen mit Ludwig Schleibinger die Projektleitung übernimmt. Weil in Vohburg aber nicht nur alle vier, sondern alle zwei Jahre Theater gespielt wird, suchen die theaterbegeisterten Mitglieder der Kolpingsfamilie immer wieder nach neuem und interessantem Stoff für die Jahre dazwischen. Bisher war das der Brandner Kaspar und die beiden Don-Camillo-Stücke. Jetzt musste etwas Neues her.

„Noch mal den Brandner Kaspar wollten wir nicht", sagt Schärringer. Das sei zeitlich noch zu nah für eine Wiederholung, und außerdem werde das Stück in letzter Zeit ohnehin sehr oft in der Region gespielt. Eine Neuauflage von Don Camillo und Peppone kam auch nicht infrage. Zum einen gebe es gar kein drittes Stück, und zum anderen habe man schon das zweite modifizieren müssen, weil es den Vohburgern in der Originalfassung zu fade gewesen sei. So fiel recht schnell die Entscheidung, dass man einen ganz neuen Weg einschlagen wollte. Der Vorschlag, das altehrwürdige königlich bayerische Amtsgericht auf die Bühne zu bringen, kam da gerade recht.

„Wir waren alle total begeistert von der Idee", erzählt Schärringer. Als sich die Gruppe dann aber mit der Umsetzung beschäftigte, wurde schnell klar, dass es ganz so einfach doch nicht werden würde: „Es gibt kein Theaterstück zu dem Stoff", sagt der Projektleiter und korrigiert sich: „Oder viel mehr, es gab keines." Nachdem man sich einige Folgen der Fernsehserie angeschaut hatte, waren sich die Mitglieder der Theatergruppe einig, dass ein Profi her musste, der dem Stück Struktur und Witz gab, ohne dabei den charakteristischen Charme der Serie zu zerstören. „Und ich glaube, dem Siegfried Ostermeier, der das für uns gemacht hat, ist das gelungen.

"Drei Episoden der Serie hat Ostermeier in ein abendfüllendes Stück verwandelt, das im, aber auch außerhalb des Gerichtssaales spielen wird. Mehr über den Inhalt will Schärringer noch nicht verraten. Dass es ein lustiger Abend mit hochkarätiger Besetzung wird, ist bei der Kolpingsfamilie ohnehin klar. Und spätestens ein Blick auf den Hauptdarsteller wird auch die letzten Zweifler überzeugen: In die Rolle des Richters schlüpft nämlich Ernst Grauvogl, der schon Don Camillo klerikales Leben einhauchte und sich zuletzt als Streithammel in die Herzen der Zuschauer zankte.

Kein Wunder also, dass es die Schauspieler kaum noch erwarten können, bis die Proben beginnen. Und auch das Publikum kann sich freuen, denn der Kartenvorverkauf für die neun Termine plus Premiere zwischen 2. und 19. Juli 2015 beginnt schon am kommenden Montag, 15. Dezember. Karten (21 Euro) gibt es auf der Homepage www.Freilichtfestspiele.de, über ok-Tickets sowie direkt in Vohburg in der Geschäftsstelle des DONAUKURIER, im Stadtcafé und bei Getränke Schneider.

Vohburger Nachrichten 05. November 2014

Vohburger Nachrichten Oktober

PK, Donnerstag, 02. Oktober 2014

Planung beginnt

Vohburg (zoe). Die Vorbereitungen für die Vohburger Freilichtfestspiele 2015 laufen bereits. Geplant sind 10 Vorstellungen, vom 2. Juli bis zum 19. Juli, welche auf dem Burgberg stattfinden sollen. Jetzt trafen sich die wichtigsten Beteiligten erstmals alle gemeinsam am künftigen Spielort zwischen Burgmauer und Pflegerschloss.

Das Königlich Bayerische Amtsgericht
Das Foto zeigt die Planer und Macher der Freilichtfestspiele 2015 mit (v.l.) Regisseur Michael Bleiziffer, Autor Siegfried Ostermeier, Helmuth Eisele (Kostüme), Ludwig Schleibinger (Projektleiter), Fritz Reichel (Bühnenbau), Peter Schärringer (Projektleitung), Karl-Heiz Piller (Technik), Tanja Waatsack (Musik),  Michael Scheidweiler (Bauarbeiten Burgberg) und Jochen Reichler (Bühnenplanung) beim ersten Treffen auf dem Burgberg.        Foto: Zöllner

Der Festausschuss unter der Leitung von Peter Schärringer und Ludwig Schleibinger hat sich für das "Königlich Bayerische Amtsgericht" von Georg Lohmeier entschieden. Von den 53 Folgen der beliebten Fernsehserie aus den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts um das fiktive niederbayerische Dorf Geisbach und den Amtsrichter Stierhammer schreibt Siegfried Ostermeier vier Episoden für die Bühne um. Im Gerichtssaal und im Biergarten werden dann wieder an die 100 Darsteller dabei sein.
Als Regisseur wurde vom Festausschuss Michael Bleiziffer aus Regensburg, der in Regensburg jahrelang die Freilichtaufführungen des Theaters  inszeniert hat, verpflichtet. Und für die Bühnengestaltung ist wieder Jochen Reichler vom Stadttheater Ingolstadt verantwortlich.
Beim Ortstermin wurden dann auch gleich die Abmessungen der verschiedenen Spielorte festgelegt und erste Details besprochen.

DK, Freitag, 05. September 2014

Planung beginnt

Vohburg (zoe) 2013 hat Vohburg eine Außenstelle des Landratsamts Pfaffenhofen erhalten, 2015 kommt nun ein Amtsgericht dazu. Wenigstens für kurze Zeit.

Der neu formierte Festausschuss
Der neu formierte Festausschuss: (hinten) Karl-Heinz Piller, Klaus Romberg, Michael Scheidweiler, (Mitte) Franz Dörfler, Markus Hagn, Fritz Reichel, (vorne) Peter Schärringer, Tanja Waatsack, Susanne Bogenrieder, Ludwig Schleibinger und Angela Keil
Foto: Markus Hagn

Die Vorbereitungen haben bereits begonnen und im Juli 2015 verwandelt sich das Vohburger Freilichtareal am Burgberg in den Gerichtssaal des fiktiven bayrischen Ortes Geisbach, besser bekannt unter dem Namen „Königlich Bayerisches Amtsgericht“. Nach den Aufführungen der Agnes-Bernauer-Freilicht-Festspiele 2013 hat sich der Festausschuss unter der Leitung von Peter Schärringer und Ludwig Schleibinger für die anstehenden Aufgaben neu formiert. Neben den langjährigen Mitgliedern Susanne Bogenrieder, Franz Dörfler, Helmuth Eisele, Markus Hagn, Karl-Heinz Piller, Max Prummer, Klaus Romberg und Tanja Waatsack haben mit Angela Keil und Michael Scheidweiler zwei neue Mitglieder an der Entscheidung über das zukünftige Theaterprojekt mitgewirkt.