Das Königlich Bayerische Amtsgericht

Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit vor anno ´14. In Bayern gleich gar... Es war halt noch vieles in Ordnung damals...

Die Fernsehserie

Die ZDF-Serie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ genießt Kultstatus in der bayerischen Fernsehlandschaft. Der Autor Georg Lohmeier, ein bekennender Anhänger der Monarchie, warf darin einen nostalgischen Blick zurück auf das Königreich BayernPrinzregent Luitpold zu Zeiten des beliebten Prinzregenten Luitpold um 1900. Noch heute prägen so urige Typen wie Offiziant-Wachtmeister Blasius Kramer („Jawoll!“) oder Ökonomierat Joseph Fäustl unsere Erinnerungen an die unvergessliche Fernsehserie. In insgesamt 53 Episoden, die zwischen 1968 und 1972 entstanden, treten viele Bürger der Stadt und Bauern der Umgebung vor das Amtsgericht im fiktiven Ort Geisbach. Doch hier wird nicht Paragrafenreiterei betrieben, sondern dank kluger und manchmal auch listiger Amtsführung des stets schnupfenden Amtsgerichtsrats August Stierhammer findet sich meist eine Lösung, mit der alle Parteien leben können.

Die Vohburger Fassung

Amtsrichter Stierhammer treibt es die Zornesröte ins Gesicht, denn dieses Mal hat er es mit besonders schwerwiegenden Fällen zu tun. So muss er den Mord an einem stolzen Gockel, eine Entführung, die sich zudem unter Freunden zugetragen hat und eine gravierende Überschreitung der Polizeistunde samt Diebstahl aufklären. Als ob das alles nicht schon genug wäre, muss er die Verhandlungen auch noch zusammen mit einem neuen Staatsanwalt aus Berlin führen. Im nahe liegenden Biergarten gibt es derweil allerlei Verwicklungen um die Dürlinger Feuerwehr und den um sich greifenden Alkoholismus.

Eigens für die Vohburger Freilichtbühne wurde ein abendfüllendes Theaterstück geschrieben. Der Autor Siegfried Ostermeier – Ehrenmitglied des Stadttheaters Ingolstadt – hat die verschiedenen Handlungsstränge geschickt zu einer durchgängigen Spielfassung verbunden. Dabei hat er auch lokale Anekdoten und amüsante Begebenheiten aus der bayerischen Geschichte einfließen lassen. Mit seinem hintergründigen Humor, der bayerischen Schlitzohrigkeit und den ausgefallenen Charakteren steht die Vohburger Fassung dem Original in nichts nach.

Der Regisseur

Für die Inszenierung des Stückes konnte in Michael Bleiziffer ein professioneller Regisseur gewonnen werden. Er war jahrelang am Stadttheater Ingolstadt und war von 1996-2012 überaus erfolgreich als Oberspielleiter am Theater Regensburg, wo er auch zahlreiche Freilichtstücke auf die Bühne brachte. Seine Inszenierung „Faust 1“ wurde wegen der
großen Nachfrage sechs Jahre lang gespielt.

Das Festspiel

Seit 2001 strömen alle 2 Jahre zahlreiche Besucher zu den Freilicht-Festspielen Vohburg. Neben den Aufführungen der „Agnes Bernauer“ erhielten auch der „Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ oder „Don Camillo und Peppone“ großen Beifall und viel Lob von der Fachpresse. Ein Grund dafür ist sicherlich die einmalige Atmosphäre vor historischer Kulisse
auf dem Vohburger Burgberg. In dieser Umgebung werden 100 Mitwirkende in originalgetreuen Kostümen den Zuschauer in das Königreich Bayern zurückversetzen. Motivierte Darsteller, Musik, Pferde und historische Gefährte werden ein ebenso vergnügliches wie geistreiches Ereignis bieten.

Das Leben geht weiter: Ob Freispruch oder Zuchthaus… Eine liebe Zeit – trotz der Vorkommnisse, menschlich halt.

Seit 2001: 70 000 Besucher bei den Freilicht-Festspielen.
Seit 2001: 70 000 Besucher bei den Freilicht-Festspielen.