Agnes Bernauer
Historienspiel in dreizehn Bildern nach Martin Greif in der Fassung von Lenz Prütting
Erstes Bild
Eine Galerie im Schloss zu Straubing:
Georg von Gundelfingen berichtet dem Vicedom, dass Herzog Ernst seinen Sohn Albrecht in Straubing als Statthalter einsetzen möchte. Darüber zeigt sich dieser wenig erfreut. Er plant gegen Albrecht eine Intrige.
Zweites Bild
Perlachplatz in Augsburg mit dem angrenzenden Rathaus:
Die auffallend hübsche Baderstochter Agnes Bernauer zieht die Blicke der Männer in Augsburg auf sich. Der Junker Rem umwirbt sie, wird jedoch von ihr abgewiesen. In seinem Stolz verletzt, bezichtigt er ihren Bruder Jörg der Unehre und schwört Rache, nachdem er vom jungen Herzog Albrecht, der selbst Gefallen an der Bernauerin findet, zurechtgewiesen wird.
Drittes Bild
Der Anger vor dem Schloss zu Vohburg mit Blick auf die unten vorbei fließende Donau:
Albrecht erfährt von Herzog Wilhelm, seinem Ohm, dass die ihm zugedachte Braut aus dem Hause Württemberg die Verlobung von sich aus gekündigt hat. Ob der Freude darüber gesteht Albrecht seine Liebe zu Agnes Bernauer. Er bittet Wilhelm um Beistand.
Viertes Bild
Häuschen der Wahrsagerin Lintrud in Augsburg:
Agnes lässt sich von der "Hexe" Lintrud über ihre Zukunft weissagen und wird dabei vom Junker Rem beobachtet.
Fünftes Bild
Haus des Kaspar Bernauer in Augsburg ausgestattet mit Badestube und Frisiergemach:
Der Junker Rem beleidigt Agnes in deren Haus und wird deshalb von ihrem Vater vor die Tür gesetzt, nicht ohne erneut Rache zu schwören. Herzog Albrecht will nicht länger warten und hält beim alten Bernauer um die Hand von Agnes an. Der stimmt unter Beisein Wilhelms und des Dechanten Johann von Indersdorf nach anfänglichem Zögern ob des Standesunterschieds der Eheschließung zu.
Sechstes Bild
Hochgewölbter Vorsaal im Schloss zu Vohburg mit anstoßender Kapelle:
Albrecht und Agnes werden getraut. Am Hochzeitsabend erscheint der Vicedom als Bote von Herzog Ernst und überbringt Albrecht die Nachricht, dass er mit Anna von Braunschweig vermählt werden soll. Albrecht lehnt ab.
Siebtes Bild
Herzogliches Gemach im Alten Hof zu München:
Herzog Ernst, seine Tochter Beatrix und andere Adelige des Hofes verurteilen Albrechts Zuneigung zur Bernauerin. Sie beratschlagen einen Plan, um ihn von ihr zu trennen.
P A U S E
Achtes Bild
Der Turnierplatz auf dem alten Kornmarkt zu Regensburg:
Herzog Ernst verwehrt seinem Sohn Albrecht wegen dessen Verhältnis mit einer Baderin die Teilnahme am Turnier. Nachdem der Junker Rem die Bernauerin obendrein der Hexerei bezichtigt, sieht sich Albrecht gezwungen, seine Ehe mit Agnes öffentlich bekannt zu geben und ihren Einzug als Herzogin in Straubing anzukündigen.
Neuntes Bild
Vor dem Schloss zu Straubing mit Blick auf die Donau:
Herzog Albrecht zieht unter dem Jubelgeschrei des Volkes mit seiner Gemahlin in Straubing ein. Noch am selben Abend wird er - nach seines Vaters Plan - von seinem Vetter Heinrich zu einer Jagd nach Landshut geladen. Obwohl von Hans Zenger gewarnt, sagt er sein Kommen zu.
Zehntes Bild
Der Kreuzgang im Kloster der Karmeliter zu Straubing:
Herzog Ernst und der Vicedom lassen Agnes in Abwesenheit ihres Gatten nach einem kurzen Gespräch willkürlich festnehmen.
Elftes Bild
Nächtlich beleuchteter Gerichtssaal im Schloss zu Straubing:
Herzog Ernst, der Vicedom und andere Richter machen Agnes Bernauer den Prozess. Sie wird zum Tod durch Ertränken verurteilt.
Zwölftes Bild
Ein Kerkergemach im Straubinger Schloss:
Agnes bittet Albrecht in einem Abschiedsbrief, den sie Johann von Indersdorf aushändigt, darum, dass er seinem Vater vergebe und nicht nach Rache strebe. Befreiungsversuche durch Jörg und Afra lehnt sie ab, bevor der Vicedom sie aus dem Kerker führt, um das Urteil an ihr zu vollstrecken.
Dreizehntes Bild
Albrecht erfährt vom Komplott gegen ihn und vom Tod seiner Gemahlin. Er schwört zunächst Rache, vergibt dann aber seinem Vater, so wie es Agnes' letzter Wille ihm gebietet.
E N D E