Die Agnes - Bernauer
- Festspiele
vom 14.06. 15.07.2001
in Vohburg
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- Die
bisher wohl aufwändigste Theaterproduktion in der Geschichte des Landkreises
Pfaffenhofen wirft ihren Schatten voraus
(DK vom 25.11.2000).
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- Vom 14. Juni bis 15.
Juli 2001 bringt die Kolpingsfamilie Vohburg nach 25 Jahren Pause die mit
der Geschichte der Stadt eng verwurzelten Agnes-Bernauer-Festspiele wieder
zur Aufführung. Diese thematisieren die Liebe zwischen dem Herzogssohn
Albrecht III. aus dem Hause Wittelsbach und der Augsburger Baderstochter Agnes
Bernauer. Beide verbrachten ihre wohl glücklichsten Jahre auf der mittelalterlichen
Veste Vohburg. Nach ihrer heimlichen Hochzeit beendete Albrechts Vater, Herzog
Ernst von Bayern, am 12. Oktober 1435 die unstandesgemäße
Beziehung, indem er die Bernauerin in der Donau bei Straubing ertränken
ließ.
- Die Agnes-Bernauer-Festspiele
reichen in der Kleinstadt an der Donau auf eine hundertjährige Tradition
zurück und werden nur alle 25 Jahre aufgeführt. Zweifellos handelt
es sich dabei um ein außergewöhnliches kulturelles Ereignis für
die gesamte Region. In knapp zwanzig Vorstellungen werden ca. 10 000 Menschen
in die Herzogstadt strömen und die Darbietungen von mehr als 90 Schauspielern,
Musikern und Kindern verfolgen. Das Stück von Martin Greif wird dabei
erstmals als Freilichtaufführung am Originalschauplatz vor historischer
Kulisse auf dem Vohburger Burgberg in Szene gesetzt.
- Dr. Lenz Prütting,
Theaterwissenschaftler und lange Jahre Dramaturg an den renommierten Stadttheatern
von Ingolstadt und Augsburg, konnte gewonnen werden, um das Stück neu
zu fassen und in seiner Sprache der Zeit anzupassen. Er
sieht in der Liebschaft zwischen dem herzoglichen Thronfolger und der Bernauerin
eine Liebesbeziehung über die gesamte mittelalterliche Ständepyramide
hinweg, eine Beziehung zwischen ganz oben und ganz unten, denn die Bader galten
als unehrlich, die Badestuben als Bordelle und die dort arbeitenden Bademägde
als Huren. Damit lautet die erotische Konstellation: Herzogssohn und Badhur,
eine Konstellation, die dramatisches Konfliktpotential in Hülle birgt.
- Folglich verspricht
der Stoff einen kurzweiligen, spannenden Handlungsablauf. Den balladenhaften
Charakter des Dramas unterstützt Prütting, indem er die dreizehn
Bilder umfassende Handlung musikalisch umrahmt. Die mittelalterlichen Lieder
bereichern die Szenerie und lassen die Zuschauer das Schicksal der Bernauerin
hautnah spüren.
- Lebendig wird das Stück
zudem immer dann, wenn Pferde über das Kopfsteinpflaster durch das historische
Burgtor hindurch traben und den Zuschauern schon von Weitem eine neuerliche
Wendung im Handlungsablauf ankündigen. Die Naturkulisse auf dem Burgberg,
Massenszenen mit mehr als neunzig Mitwirkenden in mittelalterlichen Kostümen,
der Einsatz von Pferdekutschen, lodernde Lagerfeuer und Fackeln tun ein Übriges,
um die hundertjährige Tradition der Agnes-Bernauer-Festspiele in Vohburg
gebührend fortzusetzen und für die Zuschauer zu einem großen
Erlebnis werden zu lassen.
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